Spaß und Informationen rund um die Trinkwasserversorgung
Hitze und Trockenheit führen uns die Bedeutung einer sicheren Versorgung mit Trinkwasser drastisch vor Augen. Welcher Aufwand erforderlich ist, damit auch kommende Generationen vom Trinkwasser aus Deutschlands größtem See profitieren können, zeigt der Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung mit seiner „Zukunftsquelle-Tour“, die im Juli an zehn Orten im Verbandsgebiet stattfindet und am Dienstag, den 18. Juli in Sinsheim Station machte. Interessierte Bürger aller Altersklassen waren eingeladen, sich über das Großprojekt zu informieren.
Auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht besuchte gemeinsam mit Ortsvorstehern und Gemeinderäten die Veranstaltung. „Danke, dass Sie heute da sind, um die Bevölkerung zu informieren“, so Albrecht. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass Sinsheim als Kommune im Fokus des Zweckverbands stehe und als eine Station für die Tour angefragt wurde. „Vielen Dank für die Zusammenarbeit auch auf Zweckverbandsebene, wo man versucht, eine Aufgabe wirtschaftlich und zum Wohle der Bevölkerung zu lösen.“ Man sei sehr froh über die Versorgung. „Dabei darf man zu keinem Zeitpunkt aus den Augen verlieren, dass auch der Bodensee keine unerschöpfliche Trinkwasserquelle ist.“ Der bewusste Umgang mit Wasser müsse erlernt werden.
Sarah Kreidler, Unternehmenskommunikationsleiterin der Bodensee-Wasserversorgung, ergänzte: „Für viele Millionen Menschen im Land ist es ganz selbstverständlich, ihr Trinkwasser vom Bodensee zu erhalten. Doch dahinter stecken hohe Ingenieurskunst, politischer Wille und umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur. Dies möchten wir den Menschen begreiflich machen und daher bringen wir die ‚Zukunftsquelle‘ zu ihnen.“
Mit der Zukunftsquelle-Tour will die Bodensee-Wasserversorgung die Bedeutung des Projekts und den Wert des Wassers vor Augen führen. Dazu gab es neben Informationsmaterialien rund um das Projekt themenbezogene Spielstationen, die vor allem Kinder und Jugendliche ansprachen. Beim „Quaggafischen“ beispielsweise durften Kinder Muscheln aus dem Wasser
fischen, die sich sonst in den Wasserleitungen festsetzen würden, und dabei glänzende Schätze zum Vorschein bringen. Bei der Station „Spurensuche“ galt es, auf dem Gelände versteckte Antworten auf Fragen rund um das Projekt Zukunftsquelle zu finden. Am Wasserwagen vor Ort konnten sich alle mit einem Glas Trinkwasser aus dem Leitungsnetz erfrischen.
Mit dem Projekt Zukunftsquelle wird die Bodensee-Wasserversorgung die Trinkwasserversorgung von mehr als vier Millionen Menschen aus 320 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs für die nächsten Jahrzehnte sichern. Der Verband investiert mit dem Großprojekt in den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit der kritischen Infrastruktur, indem Entnahme-, Förder- und Aufbereitungsanlagen am Bodensee ausgebaut und modernisiert werden sollen. Nach heutiger Schätzung werden die Gesamtkosten für das Projekt Zukunftsquelle mehrere hundert Millionen Euro betragen.
Nach aktuellem Stand starten die Bauausführungen nicht vor dem Jahr 2024. Bis 2041 werden diese voraussichtlich beendet sein. Das Bauvorhaben ist in drei Realisierungsstufen unterteilt, sodass während des langen Bauzeitraumes neue oder erweiterte Anlagenteile sukzessive nutzbar gemacht werden können.
Der Grund für die aufwändigen und langwierigen Maßnahmen: Teile der Entnahme- und Förderanlagen in Sipplingen am Bodensee nähern sich nach über 60 Jahren im Betrieb ihrer Altersgrenze und müssen ersetzt oder erneuert werden.
Die zunehmende Ausbreitung der invasiven Quagga-Muschel in den technischen Anlagen erfordert außerdem den Bau neuer Seewasserwerke und Rohrleitungen sowie die Integration neuer, angepasster Trinkwasseraufbereitungstechnologien.
Unter den 320 Städten und Gemeinden, die von der Bodensee-Wasserversorgung bedient werden, ist auch Sinsheim. Sinsheimer Trinkwasser wird zu 50 Prozent aus dem Bodensee bezogen. Je nach Stadtteil wird das Wasser dann mit eigenen Quellen gemischt. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1.164.857 Kubikmeter Trinkwasser von der Bodensee-Wasserversorgung bezogen.
Quelle: Stadt Sinsheim