Die diesjährige Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) vom 18. bis 26. November 2023 steht unter dem Motto: Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut. Die AVR Kommunal erklärt, wie das auch beim bevorstehenden Weihnachtsfest funktionieren kann.
Die Fakten sprechen Bände:
* Verpackungsabfälle, insbesondere Einwegverpackungen, sind in der EU in den letzten zehn Jahren um mehr als 20 Prozent gestiegen und werden bis 2030 um weitere 19 Prozent zunehmen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.
* Im Jahr 2021 fielen in der EU ganze 84 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an. Das sind 189 kg pro Kopf.
* Verpackungen machen 40 Prozent des Kunststoff- und 50 Prozent des Papierverbrauchs in der EU aus.
* In den letzten zehn Jahren ist die Wiederverwendung von Verpackungen deutlich zurückgegangen, obwohl dies eine wichtige Maßnahme zur Abfallvermeidung wäre.
Einen nicht unerheblichen Beitrag zur dieser beunruhigenden Entwicklung trägt auch das Weihnachtsfest bei. Denn gerade Geschenkpapier wird unter einem extrem hohen Energie- und Ressourcenaufwand und unter dem Einsatz etlicher Chemikalien hergestellt. So werden für ein Kilo neues Papier etwa 50 Liter Wasser und fünf Kilowattstunden Energie verbraucht. Zudem hat Geschenkpapier oft eine bunte Beschichtung aus Plastik. Auch können Verpackungsreste, wie Klebeband, nur unter starkem Aufwand in Papierfabriken von benutztem Papier gelöst werden. Beides führt dazu, dass es schwer bis gar nicht mehr zu recyceln ist und daher im Rhein-Neckar-Kreis nicht über die Grüne Tonne plus entsorgt werden darf, sondern über die Restmülltonne.
Die AVR Kommunal gibt ein paar einfache Tipps für hübsche Verpackungsideen, die nicht nur Ihre Liebsten, sondern auch die Umwelt freuen werden:
* Altpapier statt Geschenkpapier: Alte Zeitungen oder braunes Packpapier eignen sich hervorragend, um Geschenke hübsch einzupacken. Auch Buchseiten, ausrangierte Land-karten, Kalender- oder Notenblätter können ein echter Hingucker sein. Der alte Schuhkar-ton kann außerdem perfekt als Last-Minute-Geschenkverpackung dienen.
* Geschenk im Geschenk: Warum nicht das Kochbuch in einer neuen Schürze oder ei-nem schicken Geschirrtuch einwickeln – doppelte Weihnachtsfreude! Auch in Creme-, Keks- oder Plätzchendosen lassen sich Geschenke inmitten von Weihnachtsplätzchen hervorragend verstecken. Kleinere Geschenke passen auch in das sonst so unbeliebte Paar neue Socken oder in den selbstgestrickten Schal.
* Allrounder Einmachglas: In Sachen Nachhaltigkeit macht dem guten alten Einmachglas kaum jemand etwas vor. Neben selbstgemachter Marmelade, Plätzchen und anderen Leckereien können die Gläser auch mit Gutscheinen oder anderen kleinen Geschenken befüllt und anschließend als Dekoelement wiederverwendet werden.
* Natur pur: Einfach mal raus in die Natur und beim nächsten Spaziergang schöne Naturmaterialien, wie Nadelzweige und Tannenzapfen, sammeln und mit umweltschonenden Materialien, wie Bast, Hanf oder Jute, als festliche Anhänger dekorieren. Für die neuen Ohrringe und anderen Schmuck eignen sich hervorragend leere Walnussschalen.
Und falls es gar nicht anders geht: Es gibt auch umweltfreundliches Papier mit den schönsten Farben und Motiven. Mit dem „Blauer Engel – Das Umweltzeichen“ gekennzeichnetes Geschenkpapier besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Altpapier, für das keine neuen Bäume abgeholzt werden mussten. So oder so gilt: Geschenkpapier so oft wie möglich wiederverwenden. Ein kleiner Wunschzettel kann überdies vieles vereinfachen und umweltschädlichen Retouren über den Online-Versandhandel vorbeugen.
Die Europäische Woche der Abfallvermeidung ist die größte Kommunikationskampagne zum Thema der Abfallvermeidung und darüber hinaus die Dachkampagne für zahlreiche Initiativen der Abfallvermeidung und Ressourcenschonung. Mehr unter wochederabfallvermeidung.de.
Quelle: AVR Kommunal AöR
