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Die Natur mit Kinderaugen entdecken

12. Juni 2013 | Das Neueste, Photo Gallery, Reihen

(zg) Schulanfänger erlebten den Wald: Forschen, Entdecken, Staunen, Machen und viel Lachen stand auf dem Programm!

Ein selbstgebautes Klangspiel brachte während der 2 Waldwochen neue Erkenntnisse: Die Töne unterscheiden sich je nach Dicke des Stammes und nach der Art des Holzes. Wissen in und aus der Natur bei den Waldwochen des Reihener Kindergartens.

15 Paar Füße, 5-6 Jahre alt, in Gummistiefeln und Matschhosen marschieren jeden Tag in Richtung Wildschweine, dann am Nussbaum vorbei, den Berg hinauf bis zum frisch ergrünenden Frühlings- bzw. Sommerwald. Der Waldboden ist noch leicht mit Blättern vom letzten Herbst bedeckt und wenn man darüber läuft, raschelt es. Walmeister, Veilchen und Kuckucksblumen entfalten ihre ganze Schönheit und verzaubern den Wald in ein natürliches Farbenmeer. Der Wald duftet noch ein wenig modrig und feucht, aber gleichzeitig empfindet man ihn als frisch und neu. Durch die schattenspendenden Bäume drängen sich die Sonnenstrahlen. Tautropfen hängen früh am Morgen an den Blättern und Gräsern. Schnecken und Regenwürmern gefällt dieses Klima besonders gut. Die Vögel zwitschern und verleihen der stillen Natur ein ganz besonderes Flair.

Zwei Wochen lang Forschen, Entdecken, Staunen, Machen und jede Menge Lachen

All diese Tiere sind so gerne im Wald unterwegs, genau wie die Schulanfänger des Reihener Kindergartens, gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Petra Oswald und Elisabeth Reinmuth. Wie viele Kindergärten der Stadt Sinsheim organisiert auch der Reihener Kindergarten jährlich Waldwochen  für seine Kinder.
Aus alten Ästen und mit Moos bedeckt, wurde ein gemütliches Waldsofa gebaut. Der Entdecker- und Forscherlust der Kinder wird bei den Waldtagen keine Grenze gesetzt. Die Natur bietet zahlreiche Möglichkeiten und großen Freiraum, um eigene Interessen und Stärken auszumachen.

Mädels und die Waldtiere – Jungs als Baumeister

„Dreckig sein“ spielte bei den Waldwochen des Reihener Kindergartens keine Rolle. Wie heißt es doch so schön: Wo gearbeitet wird fallen Späne. Der Bau eines Waldsofas, einer eigenen Waldhütte, eines Klangspiels und vieles mehr sorgten für wundervolle Eindrücke bei den Schulanfängern.

Ein nettes weiches Hotel aus Rinde für Regenwürmer, die „Schnelligkeit“ von Schnecken, eine Waldschatzkiste mit Moos verkleidet für wunderschöne Fundstücke wie Glitzersteine, Schneckenhäuschen, Zapfen und Stöckchen, Diskussionen in der Waldhütte, – Beschäftigungen und Momente, die speziell Mädchen des Reihener Kindergartens während der Waldwochen beschäftigten.
Jungs hingegen konnten als Baumeister „Gas geben“. Die sehr gemütliche und kuschelige selbstgebaute Waldhütte setzte sich aus gemeinsam heran geschleppten Holzstämmen zusammen. Mit Schnur und viel Phantasie wurden die Äste gebunden und verkeilt, bis rundherum alle Wände verkleidet waren. Sogar an Details wurde gedacht – eine „Garderobe“ für Taschen und Jacken mitten im Wald. Zur Einweihung der Hütte hörten die Kinder das Märchen Brüderchen und Schwesterchen. Auch auf Bäume klettern und im Matsch interessante Entdeckungen machen begeisterte die Jungs. Einmal so richtig im „Dreck“ spielen und keine Rücksicht auf die Kleidung nehmen, – Naturerlebnis und Entfaltung pur!
Aus unterschiedlich langen Holzstämmen, die an einem Ast aufgehängt wurden, entstand ein Klangspiel der Meisterklasse. Neue Erkenntnis: verschiedene Töne hängen von Länge, Stärke und Holzart ab. Mit einem Schlagholz wurden verschiedene Töne und Rhythmen erzeugt.

Eindrücke sacken und die Natur ruhen lassen

Nach all diesen Anstrengungen trafen sich alle Kinder und Erzieherinnen immer wieder auf dem selbstgebauten Waldsofa, stärkten sich und machten verschiedene Experimente. Mit Spiegelkacheln unter den Augen konnte man den Wald aus einer völlig anderen, ungewohnten Perspektive entdecken, man kam sich plötzlich so winzig vor – wie vermutlich – kurz zuvor der Käfer, der den Baumstamm hinauf kletterte.

Ein eigener Baum mit Namen

Jedes der Kinder suchte sich schließlich seinen eigenen Baum aus. Doch woran sollten die Kinder den für sie perfekten Baum erkennen? Es war der perfekte Baum, wenn sich beim Umfassen die Fingerspitzen gerade so berührten, – Versehen mit einem Eichenblatt und dem Namen beschriftet war jeder mächtig stolz, seinen Baum gefunden zu haben.

Wie im Fluge vergingen unsere Waldwochen und nun gehört der Wald wieder den Käfern, Schnecken und Regenwürmern – der Natur ganz allein.

Quelle: Stadt Sinsheim

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