(zg) Gesundheit geht uns alle an. Aus diesem Grund lud SPD-Bundestagskandidat Dr. Lars Castellucci, gemeinsam mit AWO-Rhein-Neckar-Vorsitzende Gabriele Teichmann und dem stv. VdK-Bezirksvorsitzenden August Seel, den ver.di Gesundheitsexperten Herbert Weisbrod-Frey ein. So kamen am 15. August in das Mühltalrestaurant in Sinsheim-Reihen über 50 interessierte Gäste um über die Krankheiten unseres Gesundheitssystems zu diskutieren. Unter den Gästen war auch der SPD-Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Thomas Funk.
Herbert Weisbrod-Frey fasste in einem kurzweiligen Vortrag die Krankheiten unseres Gesundheitssystems zusammen. Die Belastungen der Patienten steigen von Jahr zu Jahr. Während die Belastung der gesetzlich Versicherten in den letzten 15 Jahren um ganze 45% zulegte, mussten Privatpatienten im selben 90% mehr ausgeben. Aber auch die Kosten steigen weiter. Während die Pflege einer Frau im Durchschnitt 80.000 EUR kostet, muss für Männer im Durchschnitt nur die Hälfte aufgewendet werden. Die von CDU und FDP geforderte Kopfpauschale würde diese Kostenexplosion nicht stoppen, sondern vor allem zu steigenden Ausgaben von Geringverdienern und Entlastungen von Gutverdienern führen. Zusätzlich sollen die Patienten immer mehr privat vorsorgen. Der in dieser Legislaturperiode eingeführte Pflege-Bahr sollte die private Vorsorge durch weitere staatliche Zuschüsse weiter vorantreiben.
Die rot-grüne Mehrheit im Bundesrat konnte letztes Jahr einen weithin unbekannten Gau im Gesundheitssektor gerade noch stoppen. CDU/CSU und FDP wollten das Kartellrecht auch auf die gesetzlichen Krankenkassen ausweiten. Dies hätte zur Folge gehabt, dass gesetzliche Krankenkassen, wie privatwirtschaftliche Unternehmen, als Konkurrenten gesehen hätten. Statt sich um die optimale Versorgung der Patienten zu kümmern, hätten sich dann die Krankenkassen im Wettbewerb um die jüngsten und gesündesten Patienten befunden.
Als zukünftige Herausforderungen stellten Lars Castellucci und Herbert Weisbrod-Frey die Einführung einer Bürgerversicherung für alle vor. Durch die Einbeziehung aller Bürger und aller Einkommensarten wie zum Beispiel Zinserträge schafft diese ein neues Gleichgewicht im Gesundheitssystem. Hierdurch gestärkt wäre es möglich, eine qualitiv hochwerte wohnortnahe Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten und eine menschenwürdige Pflege zu finanzieren.
Quelle: Dominik Ofenloch
Bilder: Claus Reimann