Wieder einmal trugen sich in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena unglaubliche Szenen zu. Das fünfte Bundesliga-Heimspiel der TSG in dieser Saison stellte alles bisher dagewesene Spektakel in dieser Saison in den Schatten. Die Bundesliga erlebte das zweite Phantomtor ihrer Geschichte – nach Thomas Helmer gegen Nürnberg 1994, nun Stefan Kießling 2013 in Sinsheim. Doch der Reihe nach…
Zwei Änderungen nahm 1899-Trainer Markus Gisdol im Vergleich zum 2:2 gegen Mainz vor knapp 14 Tagen vor – Niklas Süle ersetzte Jannik Vestergaard in der Innenverteidigung und Tobias Strobl rückte für Tarik Elyounoussi in die Startformation.
Die erste Duftmarke setzte 1899 in der 5. Minute. Roberto Firmino schickte Kevin Volland über halbrechts in die Gasse, der Linksfuß konnte im letzten Moment an einem genauen Abschluss gehindert werden. Die TSG hatte die Partie im Griff. Leverkusen konnte sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien, kontrollierter Spielaufbau des Tabellendritten war Fehlanzeige.
Modeste scheitert an Leno
In Minute neun zirkelte „Sali“ dann einen Freistoß aus 20 Metern auf den Leverkusener Kasten. Bernd Leno im Bayer-Tor war geschlagen, aber Wollscheid klärte auf der Linie. Die TSG überzeugte auf ganzer Linie.
Zittern musste 1899 erstmals nach einer Viertelstunde. Koen Casteels und Niklas Süle vereitelten eine Doppelchance der Gäste mit vollem Körpereinsatz. Danach übernahm 1899 wieder das Kommando. In der 19. Minute musste Leno im Eins-gegen-Eins gegen Anthony Modeste retten. Der Stürmer war im Strafraum perfekt von Volland bedient worden. Nicht der erste gelungene Spielzug der TSG an diesem Abend. Leverkusen zog sich weit in die eigene Hälfte zurück – so hatte man den Champions-League-Teilnehmer nicht erwartet. 1899 war die bessere Mannschaft.
„Kalte Dusche“
Aber das Team wurde sozusagen „kalt geduscht“. Sidney Sam zog vom rechten Flügel nach innen, und traf mit links flach in die kurze Ecke. Das zu diesem Zeitpunkt (25.) unverdiente 1:0 für die Gäste. 1899 musste sich nicht einmal richtig schütteln und hatte schon im Gegenzug durch Firmino und Andreas Beck die Chance zum Ausgleich. Beide Male fehlten Zentimeter.
In der 36. Minute fehlte dann nichts mehr. Volland versenkte das Leder aus sieben Metern und nach einer traumhaften Kopfballvorlage von Firmino in den Maschen. Aber das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. Eine Fehlentscheidung.
Phantom-Tor zum 0:2
Das Bild auf dem Rasen änderte sich auch nach der Pause nicht. 1899 war weiter im Vorwärtsgang. Markus Gisdol wechselte deshalb offensiv. Elyounoussi kam für WM-Fahrer Salihovic. 27 Minuten blieben, um das Spiel zu drehen.
Dann kam es zu einem Kuriosum – eines der größten in der Bundesliga-Geschichte. Ein neues Phantom-Tor. Stefan Kießling hatte das 2:0 erzielt. Der Ball war aber nicht im Tor. Er war durch ein Loch im Netz von außen ins Tor gesprungen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych gab den Treffer in der 69. Minute. Eine Szene, die sicherlich noch ein Nachspiel haben wird.
Schipplock macht es spannend
In der 82. Minute ging das Drama in den nächsten Akt. Brych pfiff Elfmeter für Hoffenheim, Firmino scheiterte an Leno und innerhalb einer Sekunde gingen gleich zwei Nachschüsse an den rechten Pfosten. Unfassbar. Was für ein Spiel. Das in der 87. Minute einen neuen Höhepunkt erlebte. Der eingewechselte Sven Schipplock traf per Kopf aus spitzem Winkeln zum 1:2.
In der letzten Minute der Nachspielzeit ging bei einer Ecke der TSG Koen Casteels mit in den Bayer-Strafraum. Belohnt wurde dieser Einsatz nicht mehr. Es blieb beim 1:2. Was nun noch kommt? 1899 wird Einspruch gegen die Wertung des Spiels einlegen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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