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„Jagen nach dem Augenblick“

12. November 2013 | Künstler, Photo Gallery

Vernissage „Streifzüge im Regen“ von Klaus Maschanka

(sto) Die art O’thek Sinsheim lud am 10.11.13 zur Eröffnung der Vernissage „Streifzüge im Regen“ von Klaus Maschanka ein. Die art O’thek ist mit ihren vielen Vernissagen und anderen kulturellen Veranstaltungen ein Muss für jeden Kunstliebhaber in der Region. Viele Gäste fanden sich trotz des Regenwetters oder gerade deshalb in den charmanten Räumlichkeiten in der Zwingermühle ein. Gespannt, aufgeregt, angeregt und fasziniert.

Als Einführung berichtete die Kunsthistorikerin Yvonne Weber auf eine humoristische und herrlich leichte Weise über ihre „Regenerfahrungen“ und ihre ersten Gedanken zum Künstler und seinen Werken. Begleitet wurde der Vortrag durch passende Regenlyrik, die das Ganze hervorragend abrundete.

Man kann den Regen in den verschiedensten Weisen definieren: Als Naturwunder und rein sachlich oder aber als etwas ganz Besonderes und Essentielles. „Der Regen ist die Geburt.“ Diese Aussage kommt der Definition des Regens in den Augen des Künstlers schon recht nahe. Die größtenteils in Acryl gemalten Kunstwerke sollen „den Betrachter in Stimmung versetzen, das Auge für das Detail öffnen und schärfen, den Augenblick einfangen und den Regen von seiner positiven und schönen Seite zeigen“, so der Künstler selbst über seine Werke. Die Gemälde sind nicht immer in den „typischen Regenfarben“ wie blau und grau gemalt, sondern enthalten starke Farbakzente, ja hier und da ist sogar ein prächtiges Farbenspiel erkennbar. Die „Streifzüge im Regen“ finden sich auch in der Technik des Malers wieder. Die Werke zeigen fast immer eine horizontale Ausrichtung, sind quasi in „Streifen“ gemalt. Der Betrachter hat das Gefühl, aus einem fahrenden Auto den Regen zu betrachten, oder aber als Fußgänger mit unter der Kapuze gesenktem Kopf auf die nasse Straße zu blicken. Diese Bilder nehmen einen mit auf Entdeckungsreise, zeigen verschiedene Perspektiven und man sieht den Regen tatsächlich auf den Bildern herunter laufen.

Klaus Maschankas Stil kann schon fast als moderner Impressionismus bezeichnet werden, denn die Gemälde sollen nicht nur aufzeigen was man sieht, sondern auch was man fühlt. Seit 2009 arbeitet Maschanka an seinen regnerischen Werken und hat damit großen Erfolg. Der Grafikdesigner, der schon in jungen Jahren sein Talent entdeckte, fing 2007 wieder mit der Malerei an. Er besuchte diverse Kurse der Kunstschule Kraichgau in Neckarbischofsheim, um seine Ideen in die Tat umzusetzen. Seine Inspiration kam bei einem „Streifzug“ durch die verregnete Stadt, als er Fotos machen wollte. So hat Maschanka versucht, das Beste aus dem schlechten Wetter zu machen und entdeckte die Faszination des Regens. Er begann, Zeichnungen und Fotos anzufertigen, holte aus diesen die schönsten Elemente heraus und entwickelte so sein Konzept. Momentan ist das Triptychon „the yellow bag“ sein Lieblingswerk. Ein dreiteiliges Bild, das auch in der Ausstellung bewundert und auch käuflich erworben werden kann. Ein sympathischer Maler, der sehr publikumsnah auftritt und keinen persönlichen Kontakt und keine Frage scheut. „Können Sie sich vorstellen oder haben Sie Pläne bezüglich eines neuen Themas für ihre Bilder?“ – Der Künstler lacht, antwortet: „Man weiß nie, was kommt. Vielleicht bekomme ich ja neue Inspirationen!“ Egal welches Thema dieser Künstler später noch aufgreifen wird, man darf gespannt sein, denn seine Bilder und seine besondere Maltechnik nehmen einen mit, ziehen hinein, halten fest und lassen uns den Augenblick für eine Ewigkeit genießen.

Die Ausstellung ist noch bis Ende Dez.2013 während der Öffnungszeiten:
Di. – Fr. von 10.00 – 13.00 Uhr und 15:00 – 18:00 Uhr sowie Samstags von 9.00 – 13.00 Uhr in der artOthek zu besichtigen.

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