(zg) Auf Einladung der SPD in Angelbachtal kam der Geschäftsführer von ver.di Rhein-Neckar ins Landhotel Ritter-Post. Thema des Abends war Zeitarbeit, Leiharbeit, Werkvertrag und Mindestlohn.
Michael Kaestel begrüßte im Namen der SPD die Anwesenden unter ihnen auch die Stadtverbandsvorsitzende Dorothea Vogt. Peter Erni ging kurz auf sich ein. Unter anderem schilderte er wie er als Jugendvertreter in einem größeren kommunalen Betrieb schließlich zur Gewerkschaft kam. Dann wandte er sich dem Thema des Abends zu. Die atypischen Beschäftigungsverhältnisse wurden eigentlich einmal eingeführt, um den Betrieben bei Arbeitsspitzen die Möglichkeit zu geben , Menschen schnell und für kurze Zeit zu beschäftigen. Leider gingen insbesondere große Betriebe dazu über diese Beschäftigungsverhältnisse als normale zu etablieren. Obwohl diese Betriebe große Gewinne machten und erhebliche Dividenden bezahlen, drückten sie mit diesen Beschäftigungsverhältnissen die Löhne um noch mehr Gewinn zu machen. Bei manchen Firmen stellen die Leiharbeiter und Werkvertragsbeschäftigte bereits mehr als ein Drittel der Mitarbeiter. Leider erst jetzt wurde den Gewerkschaften und Betriebsräten klar, was für eine Gefahr für die Beschäftigten hier heraufzog . Insbesondere die IG Metall nahm sich dieser Problematik an. Gleichzeitig forcierten andere Gewerkschaften wie ver.di das Thema Mindestlohn. Die Arbeitgeber malten insbesondere wegen des Mindestlohnes den Untergang des Abendlandes an die Wand und dies obwohl es in sehr vielen Ländern bereits Mindestlöhne gibt. Zum Beispiel in Großbritannien hat dies zu mehr Arbeitsplätzen geführt und nicht zur Vernichtung derselben. Der Betrag von 8,50 Euro ist die Fortentwicklung der einstigen Forderung von 7,50 Euro, die ungefähr der Grundsicherung entspricht. In der jetzigen Zeit mit den Mieten und Mietnebenkosten auch kein üppiges Entgelt und eher ein erster Meilenstein in die richtige Richtung.
Danach konnten die Anwesenden Fragen stellen. Eine Frage durfte nicht fehlen, nämlich wie Peter Erni den Koalitionsvertrag einschätzt. Peter Erni sieht den Vertrag positiv. Es sind viele Gewerkschaftsforderungen enthalten. Manche vage , manche nicht in dem gewünschten Umfang. Allerdings muss man die gesetzliche Regelungen dazu abwarten und die Gewerkschaften werden sich hier stark einbringen.
Michael Kaestel dankte Peter Erni für seine Ausführung und den Anwesenden für ihre rege Teilnahme. Er überreichte Peter Erni noch eine Flasche Angelbachtaler Wein als kleines Zeichen des Dankes.
Quelle: Michael Kaestel, SPD Angelbachtal