(zg) Die baden-württembergischen Handwerksbetriebe haben das Jahr 2013 gut abgeschlossen. Dies teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) mit. „Die allgemeine Zufriedenheit war hoch und fast zwei Drittel der Betriebe haben investiert“, sagte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle. Lediglich bei der Beschäftigung war wenig von der guten wirtschaftlichen Lage zu spüren.
Knapp zwei von drei Betriebsinhabern (63%) bezeichneten ihre Geschäftslage als gut, nur 7,5 Prozent der Befragten waren unzufrieden. Das ist das Ergebnis der BWHT-Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2013 unter 1.500 Betrieben im Land. Vor Jahresfrist war nur jeder zweite Betriebsinhaber zufrieden und jeder elfte unzufrieden. Eine Aufholjagd startete das Kfz-Gewerbe: Im Jahresschlussquartal zeigten sich 59 Prozent der Autohäuser und Werkstätten zufrieden, rund sechs Prozent unzufrieden. Noch im ersten Quartal war nur jeder dritte zufrieden. Vor allem das Gebrauchtwagengeschäft hatte im Laufe des Jahres zugelegt. Auch für den Neuwagenmarkt standen die Signale ab Oktober auf Erholung. Am zufriedensten zeigte sich weiterhin das Bauhauptgewerbe, wo drei von vier Inhabern nichts zu klagen hatten. Neben dem Wohnungsbau liefen auch die Sparten Tief- und Straßenbau besser.
Gut 60 Prozent der Befragten gingen optimistisch ins neue Jahr. Nicht einmal rund sechs Prozent befürchteten einen schlechten Start. Viele Betriebe nutzten den Aufwärtstrend, um ihre Ausrüstungen auf den neuesten Stand zu bringen. Rund 63 Prozent der Handwerksunternehmen hat Geld für Investitionen in die Hand genommen. Auch im ersten Quartal wollen 57 Prozent der Betriebsinhaber investieren. Im Kfz-Gewerbe und im Gesundheitshandwerk planen sogar über 60 Prozent der Befragten Neuerungen. Nur zu einem Beschäftigungsaufbau hat die gute wirtschaftliche Lage nicht geführt. Wie im Vorjahresquartal haben rund sieben Prozent der Betriebe Personal eingestellt, während etwa neun Prozent ihre Belegschaft verkleinert haben. Zwar wollen im laufenden Quartal vor allem die gewerblichen Zulieferer neue Mitarbeiter einstellen, dennoch erwartet das Handwerk auch für 2014 keinen allgemeinen Beschäftigungsaufbau. Möhrle: „In vielen Bereichen sind gute Fachkräfte mittlerweile rar.“ Und die Renten- und Pflegepläne der großen Koalition würden Personal nochmals verteuern. Der Handwerkstag geht davon aus, dass 2013 der Umsatz wieder bei rund 82 Milliarden Euro liegt, für 2014 wird ein Plus von zwei Prozent erwartet.
Die 132.000 Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg erwirtschaften einen Umsatz von 82 Milliarden Euro. Sie beschäftigen 735.000 Mitarbeiter und bilden 51.000 junge Menschen aus.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.