So viel Konsens war selten: Die Energiewende ist auf dem richtigen Weg. Diesem Fazit des heutigen (31.01.) Energiegipfels stimmte auch Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle zu. Vollkommen schleierhaft sei ihm allerdings, warum im Statusbericht der Landesregierung ein ganz zentraler Baustein des Gelingens mit keinem Wort Erwähnung finde. Wieder einmal werde das große Potenzial, das in der Reduzierung des Verbrauchs liegt, vollkommen ignoriert.
Möhrle: „Die Wende für den Verbraucher und für die Wirtschaft bezahlbar zu machen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten – das wollen alle Beteiligten.“ Zwar wiesen die vorgelegten Eckpunkte in die richtige Richtung, aber sie bezögen sich ausschließlich auf den Strom. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb der wichtige Bereich der Wärme nur auf Sparflamme gefördert werde. Die steuerliche Sanierungsförderung, um die in der letzten Legislaturperiode noch so heftig gerungen wurde, sei jetzt offenbar vollends unter den Tisch gefallen.
Möhrle: „Wir brauchen Energieeffizienz-Maßnahmen, die Strom und Wärme gleichermaßen berücksichtigen.“ Außerdem vermisse er einen Vorschlag zur Reform des europäischen Emissionshandels, wo bis zu einer Milliarde CO2-Zertifikate zu viel im Umlauf sind. Auch der vorgelegte Statusbericht könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass man von einem Masterplan, also einem Energiekonzept aus einem Guss, noch meilenweit entfernt sei. Wer sich vor Augen führe, dass in acht Jahren das letzte Kernkraftwerk in Deutschland abgeschaltet werde, der komme zu dem Schluss: “Politische Verzagtheit bringt uns nicht weiter, jetzt kommt es darauf an, rasch zu handeln.“ Die Bundesländer müssten endlich zu einer gemeinsamen Linie finden.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.