Die TSG konnte sich am späten Sonntagabend den ersten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte gegen Bayer Leverkusen sichern. Nach 90 aufregenden Minuten in der BayArena siegte das Gisdol-Team mit 3:2. Anthony Modeste sorgte spät für die Entscheidung.
Die 1899-Personaldecke für das Spiel in Leverkusen wurde am Samstag nach dem Abschlusstraining kurzfristig dünner. Koen Casteels musste aufgrund eines entzündeten Insektenstichs passen, Sven Schipplock wurde von Oberschenkelproblemen gestoppt und Niklas Süle bekam einen Schlag auf die Ferse. So rückten Jens Grahl ins TSG-Tor und Stefan Thesker sowie Kenan Karaman in den 18er-Kader.
In den ersten Minuten ging es in der BayArena zur Sache – beide Teams schenkten sich in den Zweikämpfen nichts. So gab es zunächst keine Torchancen, langweilig wurde es aber zu keiner Zeit. Im Gegenteil. „Rassig“, war eine zutreffende Beschreibung für die Partie.
Dann nahm Leverkusens Roberto Hilbert in der 13. Minute nach einem langen Diagonalball von Tobias Strobl im eigenen Strafraum die Hand zur Hilfe und Schiedsrichter Jochen Drees entschied auf Elfmeter. Den verwandelte Sejad Salihovic in der 14. Minuten mit einem lässigen Chip. Eine Woche nach dem verschossenen Elfmeter gegen Mainz 05. Mann ohne Nerven.
1899 beeindruckt? Nein!
Bis zur 35. Minute fiel vor allem folgendes auf – 1899 agierte sehr konzentriert und bissig, suchte die Zweikämpfe und brachte Leverkusen immer wieder in unangenehme Situationen. Im engmaschigen 4-3-3 der TSG gab es für die Hausherren keine Räume. Bayer 04 hatte viel Ballbesitz, aber keine echte Torchance. Die nächste richtig große Möglichkeit hatte Kevin Volland in der 36. Minute. Sebastian Rudy flankte von rechts und der 1899-Offensivspieler kam im Zentrum zum Kopfball. Das Leder strich nur Zentimeter am kurzen Pfosten vorbei.
Drei Minuten später schlug Leverkusen zu – mit der ersten Chance des Spiels. Spahic flankte auf Kießling und der Mittelstürmer war mit dem Kopf zur Stelle. Der Ausgleich zum 1:1 (39.). 1899 war davon aber überhaupt nicht beeindruckt und erhöhte im Gegenzug auf 2:1. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld ging es ganz schnell. Roberto Firmino schickte Volland in der 40. Minute per Steilpass auf die Reise und der schlenzte den Ball mit links perfekt in die lange Ecke. Ein Wort: Traumtor.
Modeste zum Sieg
Die Führung hielt bis zur 54. Minute. Dann hielt Grahl zwar einen Freistoß von Guardado prächtig, gegen den Nachschuss von Simon Rolfes war er dann aber machtlos – 2:2. Im Anschluss entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem sich beide Teams Chancen erarbeiteten. Eine Partie mit viel Tempo. 1899 gab keinen Zentimeter des Rasens Preis und warf alles in die Waagschale. Mal übernahm die TSG die Initiative, mal waren es die Hausherren.
In den letzten zehn Minuten zog sich die Elf von Markus Gisdol weit in die eigene Hälfte zurück und verteidigte gegen immer stärker werdende Leverkusener mit Mann und Maus. Dann kam er – der Nadelstich. In der 89. Minute. Der eingewechselte Tarik Elyounoussi ließ einen Seitenwechsel clever durch, Fabian Johnson flankte und Modeste verwertete aus fünf Metern. Das 3:2. Der späte Siegtreffer. Im zwölften Bundesliga-Duell konnte 1899 so erstmals einen „Dreier“ gegen Bayer 04 holen. Die Belohnung für einen großen Kampf.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim