Frühlingsgefühle im Handwerk
Das Handwerk im Land ist gut ins Jahr gestartet: Neben dem Bau melden auch Zulieferer, Bäcker und Fleischer gestiegene Umsätze. Knapp zwei Drittel der Betriebsinhaber waren nach der Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) mit dem ersten Quartal 2014 zufrieden und erwarten eine Frühjahrsbelebung.
„Das ist ein exzellenter Wert“, freute sich Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle. Die warme Witterung habe ihren Teil dazu beigetragen. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal hatte nur jeder zweite Inhaber der 1.500 befragten Betriebe diese Antwort gegeben. Am zufriedensten zeigten sich aktuell die Betriebe im Ausbauhandwerk: Knapp drei Viertel der Handwerker meldeten eine gute Geschäftslage. Der übliche saisonale und witterungsbedingte Knick in der Handwerkskonjunktur im ersten Quartal blieb bei den Ausbaubetrieben in diesem Jahr aus. Aber auch die Handwerke für den gewerblichen Bedarf gingen zufriedener ins neue Jahr als noch 2013: Zwei von fünf Befragten (40%) berichteten von gestiegenen Auftragseingängen (Vorjahresquartal: 27%). Der Auftragsbestand dieser Betriebe ist im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um eine Woche auf gut neun Wochen gestiegen. Ein gutes Drittel meldete Umsatzsteigerungen, nur jeder fünfte musste sich mit weniger Umsatz zufriedengeben. Im Vorjahresquartal war das Verhältnis gerade umgekehrt. Hinter den guten Zahlen stehen Feinwerktechniker, die als Zulieferer vom Industrieaufschwung profitieren, aber auch Metallbauer, die beispielsweise Fabrikhallen bauen und modernisieren.
Bei Bäckern, Konditoren und Fleischern meldeten knapp 30 Prozent höhere Umsätze, vor einem Jahr war es nur jeder achte. Bei dem trockenen warmen Wetter nahm auch die Nachfrage nach Snackangeboten zum Mitnehmen zu. Drei von vier Betriebsinhabern im Handwerk erwarten ein gutes zweites Quartal. Die Betriebe wollen die erfreuliche Lage für weitere Investitionen nutzen: 61 Prozent der Befragten planen ein Investitionsvorhaben im zweiten Quartal. Insbesondere Baubetriebe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf wollen Geld in neue und zusätzliche Ausrüstungen stecken. Für das Jahr 2014 erwartet der BWHT ein Umsatzwachstum von rund zwei Prozent bei konstanter Beschäftigung. Derzeit beschäftigen die 133.000 Betriebe rund 750.000 Mitarbeiter und bilden 50.000 junge Menschen aus.
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