(zg) „Die Pläne der Regierungsfraktionen, den Eigenstromverbrauch künftig mit 40 Prozent der EEG-Umlage belasten zu wollen, ist ein Schlag ins Gesicht der Energiewende“, erklärte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle heute (23.06.) am Vortag der Sitzung des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie.
Es sei zwar erfreulich, dass der neueste Vorschlag der Regierungsfraktionen auf die Ungleichbehandlung von Industrie und Handwerk reagiere. Belaste man jedoch den Eigenverbrauch mit 40 Prozent und schaffe zudem die Bagatellgrenze für Kleinanlagen mit zehn Kilowatt installierter Leistung ab, sei es für Geringverbraucher nicht mehr lukrativ, in erneuerbare Energien zu investieren. „Ich dachte eigentlich, die Energiewende sei ein Gemeinschaftsprojekt, das nur gelingen kann, wenn jeder mitmacht – und sei er noch so klein. Aber offenbar meint die Bundesregierung, es sich erlauben zu können, auf eine breite Beteiligung der Bürger zu verzichten“, so Möhrle.
Wer die Energiewende wolle, der müsse den Eigenstromverbrauch fördern. Ein Umstand, den die Länder erkannt und über den Bundesrat eingefordert haben: Sie schlagen vor, die Bagatellgrenze auf 30 Kilowatt zu erhöhen und den Eigenstromverbrauch durchgängig mit nur 15 Prozent der EEG-Umlage zu belasten. Möhrle: „Ich lege den Ausschussmitgliedern wärmstens ans Herzen, dem Vorschlag des Bundesrats zu folgen und dem Bundestag eine Empfehlung vorzulegen, die in der Lage ist, den Fortgang der Energiewende zu sichern“.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.