(zg) Zwei AED-Säulen in Euronics-Elektromärkten aufgestellt
Am Montag, den 14.07.14 übergibt die Björn Steiger Stiftung im Rahmen ihrer Initiative „100.000 Leben zu retten“ den Filialen des Elektronik-Fachhändlers Euronics XXL Spiess Elektro Markt in Rauenberg und in St. Leon-Rot jeweils eine AED-Säule (Automatisierter Externer Defibrillator). Diese werden angebracht, um bei einem plötzlichen Herzversagen keine Sekunde zu verlieren. Deutschlandweit sterben pro Tag durchschnittlich 274 Menschen an einem plötzlichen Herztod – auf das Jahr gerechnet sind das mehr als 100.000 Tote. Eine Zahl, die leicht minimiert werden könnte, wenn AED-Geräte in der Bundesrepublik flächendeckend verfügbar und deren Gebrauch selbstverständlicher wäre.
Der Geschäftsführer der zwei Elektronikmärkte, Michael Spiess kennt die Björn Steiger Stiftung schon lange und hofft, dass diese Initiative ein Anstoß für weitere große Märkte ist einen solchen „Erstversorger-Stützpunkt“ einzurichten. „Unser Verkaufsraum ist sehr groß und es passierte in der Vergangenheit schon, dass ein Kunde oder ein Mitarbeiter umgekippt ist und gar einen Herzstillstand erlitt. Mit einem Laien-Defibrillator der Björn Steiger Stiftung kann jetzt jeder Mitarbeiter oder Anwesende im Notfall schnell Hilfe leisten, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Das sind wichtige Minuten, die der Betroffene gewinnt! Als ehemaliger Rennsportfahrer weiß ich, wie wichtig rasche Erstversorgung ist.“ Im eher ländlichen Umfeld der beiden Euronics-Filialen sind die Wege lang und der Rettungswagen nicht ganz so schnell vor Ort. „Ich fühle mich sicherer, wenn ich weiß, dass ich oder ein geschulter Mitarbeiter selbstständig und schnell Leben retten kann“, betont Michael Spiess. Klaus Dietrich, Leiter Medizinische Ausbildung/Medizinprodukte der Björn Steiger Stiftung übernahm die Montage und die fachliche Einweisung in das Gerät. Auch die Kunden der umliegenden großen Märkte profitieren hier und können nun im Notfall diesen AED nutzen.
Die Björn Steiger Stiftung setzt sich seit den Siebziger Jahren mit ihrer Initiative „Kampf dem Herztod“ für eine Breitenausbildung von Laien in der Anwendung von Herzdruckmassagen und im Umgang mit Defibrillatoren ein. Bis 2001 waren Defibrillatoren in Deutschland weitestgehend unbekannt und zu teuer. Mit einer Abnahmegarantie für die Hersteller und einer hohen Bürgschaft halbierte die BSS die Kosten von damals bis zu 5.000 Euro für ein Gerät auf 2.500 Euro, um die Laien-Defibrillation in Deutschland bekannt zu machen. Die Stiftung stellte zudem den Stadt- und Landkreisen über 900 AEDs im Gesamtwert von 2,3 Mio. Euro für die Breitenausbildung der Bevölkerung zur Verfügung. Dadurch wurden seit 2001 mehrere hunderttausend Bürger ausgebildet und viele Firmen und Gemeinden mit Laien-Defibrillatoren ausgestattet.
Der Einsatz dieser Geräte ist entgegen der gängigen Ansicht, auch nicht schwierig. Eine Audioanleitung erklärt jeden notwendigen Schritt. Bei einem Herzversagen hat der Betroffene meist nur eine Chance, wenn diese Wiederbelebungsmaßnahmen innerhalb der ersten fünf Minuten durchgeführt werden. „Viele Menschen schrecken vor dem Thema ‚Erste Hilfe’ zurück, verdrängen es und glauben, es ginge sie nichts an. Der plötzliche Herztod kann jeden treffen, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Deshalb freuen wir uns, dass durch diese Initiative Betroffenen im Notfall besser geholfen werden kann“, so Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung. Langfristiges Ziel der Stiftung ist das Vorhandensein eines AEDs in allen öffentlichen Einrichtungen, in jeder Firma und in jedem Haushalt, um eine deutschlandweite Flächendeckung zu erreichen.
Björn Steiger Stiftung
Nachdem der achtjährige Sohn Björn von Ute und Siegfried Steiger nach einem Unfall am Schock starb, gründeten sie wenige Wochen später die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation. Seit dem 7. Juli 1969 war und ist es Ziel der Stiftung, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Seit über 45 Jahren unterstützt und entwickelt die Stiftung daher viele Initiativen, die die Notfallhilfe in Deutschland kontinuierlich verbessert haben. Meilensteine dieser Arbeit sind z. B. die Einführung der bundesweit kostenfreien Notrufnummer 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen, Aufbau der Luftrettung oder die Einführung der kostenlosen Handyortung bei Notruf. Aktuell soll Deutschland flächendeckend mit dem neuen Baby-Notarztwagen „Felix“ ausgestattet werden. Mit dem Projekt „Retten macht Schule“ lernen Siebtklässler die Herz-Lungen-Wiederbelebung, für Grundschüler gibt es das Projekt Sani Sanelli, bei dem sie spielerisch das richtige Verhalten im Notfall üben.
Quelle: Björn Steiger Stiftung