„Ohne Fremdsprachenkenntnisse kommt man heute im Berufsleben nicht mehr weiter“, befindet Oskar Vogel, Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstags. Immer mehr Handwerksbetriebe seien im Ausland tätig, aber auch in der heimischen Werkstatt sei man immer mehr auf die Fremdsprache angewiesen. Daher könne es das Handwerk nicht hinnehmen, dass Baden-Württemberg in der Neuauflage des Bildungsmonitors des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln nur den vorletzten Platz bezüglich des Anteils von Berufsschülern mit Fremdsprachenunterricht einnimmt.
„Gerade an der Grenze zu unserem Nachbarland Frankreich und mit den vielen internationalen Kontakten im Land können wir uns das nicht erlauben“, so Vogel weiter. Zwar wisse der Baden-Württembergische Handwerkstag um die Anstrengungen an den Schulen sowie die Empfehlungen der Enquetekommission aus der letzten Legislaturperiode. Allerdings scheinen diese nicht auszureichen: „Reicht eine Stunde Englischunterricht aus, um Schüler so fit zu machen, dass sie sich im Berufsleben verständigen können?“, fragt Vogel. Das Handwerk erwarte Antworten von der Landesregierung, schließlich ginge es auch um die Zukunftschancen der jungen Menschen.
Es gibt aber auch positive Zeichen im Land: In dem durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft geförderten Programm Go.for.europe können junge Auszubildende aus dem Handwerk erste Auslandserfahrungen sammeln und sich Fremdsprachenkenntnisse aneignen. „Unsere Betriebe haben mit Go.for.europe gute Erfahrungen gemacht. Wir begrüßen daher, dass die Landesregierung das Projekt ab Januar 2015 fortsetzen möchte“, so Vogel.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.