Am Sonntag, 15.30 Uhr, spielt die TSG beim Hamburger SV. Der Tabellenzweite trifft auf den Tabellensiebzehnten. Nach sieben Spieltagen ist das aber nicht mehr als eine Momentaufnahme. Markus Gisdol ist sich auf der Pressekonferenz vor der Partie sicher, dass seinem Team ein schwerer Gang bevorsteht.
Markus Gisdol über…
…den Gegner
Der Trainwechsel hat in Hamburg auf jeden Fall etwas bewirkt. Ich hätte lieber vor einigen Wochen dort gespielt. Die Neuzugänge sind inzwischen integriert und das Team wirkt viel runder. Sie haben 0:0 gegen Bayern gespielt, unverdient spät gegen Frankfurt verloren und nicht unverdient in Dortmund gewonnen – die Mannschaft tritt gut auf. Wir bewerten den HSV nicht aufgrund seines aktuellen Tabellenplatzes und ich bin mir sicher, dass sie dort auch nicht lange stehen werden. Wir fahren dort nie als Favorit hin. Der HSV ist ein guter Klub und hat ein Publikum, das nun wieder voll hinter der Mannschaft steht.
…das Personal
Sejad Salihovic kann nach seiner Knieverletzung noch nicht spielen und Jin-Su Kim fehlt. Er hat sich bei den Asian Games schon im Halbfinale einen Muskelfaserriss zugezogen und im Finale dennoch gespielt. Man kann es ihm nicht verdenken. Er hat um zwei Jahre seines Lebens gespielt, weil er wusste, dass er bei einem Sieg keinen Militärdienst leisten muss. Für uns und ihn ist die Konsequenz nun aber hart. Es könnte vier Wochen dauern, bis er wieder am Mannschaftstraining teilnehmen kann. Derzeit kann er nicht einmal schmerzfrei gehen.
…die sportliche Situation
Ich muss hier aufgrund der Schlagzeilen niemanden bremsen. Wir bleiben auf dem Boden und arbeiten in Ruhe weiter. Einschätzungen von außen blenden uns nicht. Ermin Bicakcic ist wieder einsatzfähig – nun müssen wir überlegen, ob wir ihn gleich wieder in die Startelf werfen. Nach seiner Verletzung mussten wir in der Verteidigung etwas basteln, aber das hat gut funktioniert. Wir haben nun auf jeden Fall wieder mehr Möglichkeiten.
Die bisherigen Duelle:
Sechs Mal führte der Weg der TSG 1899 Hoffenheim bereits in die Imtech Arena zum Duell gegen den Hamburger SV. Mit einem Schnitt von vier Treffern pro Spiel ein für die Zuschauer durchaus interessantes Aufeinandertreffen. Dabei dürfte den Hoffe-Fans besonders das letzte Auswärtsspiel in guter Erinnerung geblieben sein: Mit einem 5:1-Kantersieg am zweiten Spieltag der Saison 2013/14 setzte die TSG ein Ausrufezeichen. Im Direktvergleich gehen die Teams allerdings mit einem Unentschieden auseinander: Sowohl der Bundesliga-„Dino“ als auch die TSG konnten von den insgesamt zwölf Partien jeweils fünf für sich entscheiden. Nur zweimal trennten sich die beiden Mannschaften unentschieden.
Die Form des Gegners:
Es war ein verheißungsvoller Neustart. Bei Josef „Joe“ Zinnbauers Amtsantritt als Cheftrainer rang der Hamburger SV Rekord-Meister Bayern München ein 0:0 ab. Der Teamgeist schien neu entfacht und der Bundesliga-Dino wieder auf Kurs. Nach zwei eher unglücklichen Niederlagen gegen Borussia Mönchengladbach und die Eintracht aus Frankfurt der nächste Coup: Auswärts gewannen die Hanseaten bei Borussia Dortmund mit 1:0 – unmittelbar vor der Pause aufgrund der Länderspiele. Der HSV hält sich nach wie vor in der Nähe der roten Laterne auf, doch die Formkurve geht deutlich bergauf.
Das Schlüsselduell:
Neue Mentalität an der Elbe: Dank Josef Zinnbauer ist in Hamburg wieder Optimismus und Ruhe eingekehrt. Ruhe besonders in der Defensive. In zwei der vier Partien unter dem 44-Jährigen blieben die „Rothosen“ dank einer kompakt agierenden Abwehrkette ohne Gegentreffer. Durchaus bemerkenswert. Die TSG wird sich auf ihre Stärken – das starke Pressing die schnelle Umschaltbewegung – besinnen müssen, um die Ordnung im Hamburger Defensiv-Verband nachhaltig und wirkungsvoll zu stören.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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