Dank eines 2:0 (2:0)-Erfolgs gegen den SVN Zweibrücken hat die U23 ihren Lauf von sechs Begegnungen ohne Sieg beendet und in der Tabelle der Regionalliga Südwest den SV Waldhof Mannheim überholt. Das Team von Trainer Marco Wildersinn, das höher hätte gewinnen müssen, sprang auf Rang zehn.
Personal & Taktik
Wildersinn setzte auf ein 4-4-2 mit den üblichen Positionswechseln im Mittelfeld und veränderte die Startelf auf gleich fünf Positionen. Ohne den gelbgesperrten Lucas Röser baute er auf eine Doppelspitze mit Barış Atik und Janik Haberer. Russell Canouse und Grischa Prömel, der auch viele Akzente in der Offensive setzte, machten vor der Viererkette das Zentrum zu. Im Tor gab Koen Casteels sein Saisondebüt. Der Belgier musste erst im zweiten Abschnitt eingreifen und hielt mit einer starken Parade in der 90. Minute die Null fest.
Nach der 0:1-Heimpleite gegen Schlusslicht KSV Baunatal warf Zweibrückens Coach Guido Hoffmann gleich fünf Spieler aus der Startformation. Der ehemalige FCK-Profi vertraute auf ein 4-1-4-1 und verzichtete darauf, Beton anrühren zu lassen. Mit der Leistung seiner Elf im ersten Durchgang war der Trainer jedoch nicht einverstanden und wechselte zum Wiederanpfiff zwei Akteure ein, die gerade erst aus der Startelf geflogen waren. Jannick Sommer, der mit bislang sieben Treffern für fast die Hälfte aller SVN-Tore erzielt hat, agierte als einzige Spitze, machte aber gegen die aggressive TSG-Defensive keine Stiche.
Der Spielfilm
1. Minute: Die Hoffenheimer legen los wie die Feuerwehr und wollen den Zweibrückern mit Pressing und Aggressivität den Schneid abkaufen. Prömel köpft aus zwei Metern Keeper Thorsten Hodel an.
3. Minute: Tor für Hoffenheim! Atik möchte auf Haberer durchstecken, doch die Kugel landet nach einem missglückten Klärungsversuch bei Nadiem Amiri, der mit dem 1:0 für die frühe Führung sorgt.
5. Minute: Starker Beginn der Wildersinn-Elf, die gleich nachlegen will. Prömels Distanzschuss klärt Hodel zur Ecke, die dann Kevin Akpoguma nur knapp am Tor vorbei köpft.
27. Minute: Der Anfangsdruck hat etwas nachgelassen. TSG-Schlussmann Casteels bleibt beschäftigungslos, wäre aber bei Lukas Ehlerts Kopfball, der Zentimeter am Pfosten vorbei streicht, machtlos gewesen.
31. Minute: Tor für Hoffenheim! Alessandro Abruscia tankt sich im Strafraum durch, wird aber in letzter Sekunde gestoppt. Diesmal steht Prömel goldrichtig und zimmert den geklärten Ball humorlos zum 2:0 in den Winkel.
Halbzeit: „Wir wollten von Anfang an keine Zweifel aufkommen lassen, dass wir dieses Spiel gewinnen“, zeigte sich Wildersinn mit der Gangart seines Teams im ersten Durchgang zufrieden. „Wir haben viele Bälle vorne reingespielt und uns mit der frühen Führung belohnt.“
52. Minute: Erster Ballkontakt für Casteels, der mit Benjamin Arnolds Schuss keine Mühe hat. Im Gegenzug verzieht Haberer nach Amiris Zuspiel.
58. Minute: Die Hoffenheimer dominieren klar, vergeben aber ihre Chancen kläglich. Amiri bedient Atik, der jedoch klar im Abseits steht.
63. Minute: Abruscia stiehlt Toni Reljić die Kugel und läuft alleine auf Hodel zu, setzt das Spielgerät aber neben den Pfosten.
70. Minute: Es hätte die „Szene des Spiels“ werden können, doch am Ende einer herrlichen Ballstafette mit schönen Direktpässen trifft der gerade eingewechselte Bahadır Özkan aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
90. Minute: Zweibrücken leitet eine Art Schlussoffensive ein, um das Unwahrscheinliche möglich zu machen, doch trotz der Eiseskälte ist Casteels da, als er gebraucht wird. Mit Bruno Gomis‘ Schuss hat er überhaupt keine Probleme, wenige Sekunden später klärt er gegen den durchgebrochenen Luca Jungbluth bravourös zur Ecke.
Schlusspfiff: Ein absolut verdienter Sieg – der erste nach sechs Partien ohne Dreier. „Die drei Punkte waren sehr wichtig für uns“, gibt Wildersinn zu, bemängelt aber: „Wir müssen natürlich das 3:0 nachlegen und den Deckel früher drauf machen. Wir haben viele Situationen zu schlampig zu Ende gespielt und es an der nötigen Entschlossenheit fehlen lassen. So ist es bis zum Ende knapp geblieben.“
Die Szene des Spiels
Das 2:0. Mit einer „Roulette“ stiftete Alessandro Abruscia vor dem Zweibrücker Gehäuse Verwirrung, die Grischa Prömel nach einer knappen halben Stunde zu seinem ersten Saisontor nutzte. Die Entscheidung war das noch nicht – aber irgendwie doch schon.
Die Zahl des Spiels
7 – so viele Spieler aus der A-Jugend-Meister-Mannschaft 2014 standen auf dem Platz, sechs davon in der Startformation. Die Jungs haben der Partie ihren Stempel aufgedrückt und den Beweis erbracht, im Herrenfußball angekommen zu sein.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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