Am Mittwochabend brennt in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena schon wieder das Flutlicht. Bayer Leverkusen ist in Sinsheim zu Gast. Markus Gisdol und Tobias Strobl haben auf der Pressekonferenz vor der Partie alle drängenden Fragen beantwortet.
Markus Gisdol über…
… den Gegner
Leverkusen erinnert mich schon ein wenig an uns in der vergangenen Vorrunde. Sie geben immer Vollgas, belohnen sich aber nicht immer. Dennoch sind sie Dritter und haben jetzt schon sechs Punkte mehr als wir vor einem Jahr nach der gesamten Hinrunde. Die Einzelspieler haben eine unglaubliche Qualität und Calhanoglu kann ihnen mit seinen Standards immer wieder Spiele öffnen. Deshalb dürfen wir da keine Freistöße herschenken und müssen gut verteidigen. Sie sind spielerisch grundsätzlich ähnlich gestrickt wie wir. Pressing und Gegenpressing werden betont und sie spielen wie wir extrem.
…das Personal
Die Verletzung von Niklas Süle hat uns alle getroffen. Er ist ein feiner Bursche und wir werden ihn unterstützen. Man muss aber auch sagen, das gehört zu unserem Sport dazu. Wir haben einen breiten Kader, in dem es sonst derzeit keine Ausfälle gibt. Wir müssen und werden das wie bei Jin-Su Kim auffangen. Dennoch ist die Verletzung ein Vollbrett. Niklas war ein absoluter Stammspieler.
…die sportliche Situation
Wir sind bisher absolut planmäßig unterwegs – auf einem guten Weg. Die Mannschaft ist gefestigt, wir holen Punkte, haben Anschluss nach oben und spielen guten Fußball. Der neutrale Zuschauer und vor allem unsere Fans haben an unserem Stil mit viel Risiko sicherlich Spaß. Wir versuchen uns immer Torchancen herauszuspielen. Dafür nehmen wir etwas mehr Risiko in Kauf. An dieser Ausrichtung möchte ich nichts verändern.
Tobias Strobl über…
… den Gegner
Eines vorneweg. Das Phantomtor ist Geschichte. Wir haben das schon lange abgehakt und es spielt in der Vorbereitung auf die Partie keine Rolle. Leverkusen ist eine sehr starke Mannschaft, das hat man erst am Sonntag gesehen. Sie haben Gladbach in der ersten Halbzeit regelrecht auseinandergenommen. Sie pressen ähnlich wie wir und gehen schnell auf die zweiten Bälle, deshalb denke ich, dass wir hinter der Verdichtung Platz bekommen. Den müssen wir nutzen.
…die sportliche Situation
Uns fehlt noch etwas die Konstanz, um uns mit einer Mannschaft wie Leverkusen zu vergleichen. Köln und Gladbach waren schwächere Spiele. Diese Schwankungen wollen wir in Zukunft abstellen. Wir wollen gut in die Winterpause kommen und wenn wir den Matchplan gegen Leverkusen umsetzen, bin ich sicher, dass wir drei Punkte holen können. Danach geht es noch nach Berlin. Das spielt aber noch keine Rolle.
Die bisherigen Duelle:
13 Mal standen sich die TSG und Bayer bisher im Profi-Fußball gegenüber – zwölf Mal in der Liga, einmal im Pokal. Das erste dieser Duelle und das bisher letzte endeten mit einem TSG-Sieg. Dazwischen sieht die Bilanz eher weniger gut aus, hatte mit dem Phantomtor aber zumindest einen prägenden Moment der Bundesliga-Geschichte zu bieten. Auch, wenn dieser für die TSG nicht gerade erfreulich war. Ebenso unerfreulich die Bilanz in den elf Spielen zwischen den TSG-Triumphen: ein Unentschieden, zehn Niederlagen. Konzentrieren wir uns also auf die Siege. Der eine im Pokal im Jahr 2003, als die TSG als Regionalligist mit 3:2 gegen den Champions-League-Finalisten des Vorjahres gewann, und der andere in der Vorsaison in Leverkusen, als Anthony Modeste kurz vor Schluss zum 3:2 einnetzte. Sagen wir mal so – ein 3:2 wäre am Mittwochabend voll in Ordnung…
Die Form des Gegners:
Leverkusen steht kurz vor der Winterpause auf Rang drei – viel mehr muss man nicht wissen. Die Mannschaft von Roger Schmidt gehört zum Besten, was die Bundesliga zu bieten hat. Karim Bellarabi, Stefan Kießling, Hakan Calhanoglu, Heung-Min Son – all diese Namen sprechen für außergewöhnliche Qualität. Die Statistik zeigt aber auch, in den vergangenen zehn Spielen ging die Werkself lediglich drei Mal als Sieger vom Platz, fünfmal trennte man sich unentschieden, zwei Spiele gingen verloren. Unbezwingbar sind die Leverkusener also keinesfalls.
Das Schlüsselduell:
Bellarabi, Son, Calhanoglu – so heißt derzeit das offensive Bayer-Dreigestirn. Zusammen bringen sie es auf 22 Scorerpunkte. Dieses Trio zu stoppen, wird eine der Hauptaufgaben der TSG sein. Grundsätzlich treffen in Sinsheim zwei Teams mit einer ähnlichen Spielanlage aufeinander. Frühes Stören, hohe Angriffslinie, schnelles Umschalten – für beide Mannschaften sind diese Dinge Inbegriff der eigenen fußballerischen Identität. Es wird also mit ähnlichen Mitteln um drei Punkte gekämpft. In solchen Fällen macht oft die Galligkeit, der absolute Wille den Unterschied aus.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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