(zg) Auf Initiative der Freien Demokraten aus Reichartshausen beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner Klausurtagung Ende November mit dem Thema „Stärkung des Ehrenamtes“. Unter anderem brachte FDP-Ratsmitglied Patrick Klein einen Antrag zur Ehrenamtskarte und zahlreiche weitere Impulse in die Diskussion ein. Unter diesen Impulsen befand sich auch der Vorschlag zur Installation einer Ehrenamtsbörse im Internet.
Erfreut war Patrick Klein insbesondere darüber, dass der Antrag zur Ehrenamtskarte in einer sachlichen und guten Generaldebatte über die notwendige Stärkung des Ehrenamtes mündete. Schließlich sei der Trend deutlich erkennbar, dass es immer schwerer wird vakante Vorstandsposten zu besetzen oder genügend Helfer für Veranstaltungen, Feste oder Aktionen zu finden. Die Devise heute lautet, dass man sich engagieren möchte, aber nicht mehr jahrzehntelang, sondern nur zeitlich befristet und für bestimmte Projekte. Einig war man sich darin, dass man gemeinsam Lösungen für den Rückgang der Ehrenamtsbereitschaft finden müsse.
Bei der Einführung einer Ehrenamtskarte konnte jedoch innerhalb des Gemeinderates kein Konsens gefunden werden. So bestanden Zweifel über die faire Vergabepraxis der Karte, die eigenverantwortlich von den Vereinen und Organisationen ausgegeben werden sollte. Ebenfalls wurde gemutmaßt, dass sich die örtlichen Unternehmen an der geplanten Rabattaktion für Ehrenamtliche nicht beteiligen würden, da diese bereits nun schon die Vereine stark mit Spenden unterstützen würden. Nachdem absehbar war, dass der Vorschlag keine Mehrheit im Rat finden würde, zog Patrick Klein den Antrag zurück.
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Im Gegenzug einigte man sich auf die Entwicklung einer Ehrenamtsbörse, die ebenfalls von den Freien Demokraten vorgeschlagen worden ist, jedoch unabhängig bereits vorab auch schon auf der Agenda der Gemeindeverwaltung stand. Ziel der Ehrenamtsbörse ist, dass zukünftig die Fäden zwischen Reichartshäuser Verbänden, Vereinen und Institutionen, die ehrenamtliche Unterstützung suchen, und Menschen, die Hilfe anbieten, zusammenlaufen. Es gibt viele Bürger die anderen gerne über einen Zeitraum helfen möchten, doch nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Die Börse soll klare Ansprechpartner aufzeigen, eine zentrale Anlaufstelle und ein Katalog der vielfältigen Möglichkeiten sein, um sich zu engagieren und das eigene Talent einbringen zu können. Die Vereine haben die Möglichkeit, ihre Gesuche eigenverantwortlich einzustellen und zu verwalten.
„Die Ehrenamtsbörse ist ein weiterer Schritt zur Stärkung des Ehrenamts und soll den Vereinen und Ehrenamtlichen eine weitere Hilfe sein. Wir sind froh, dass diese nun eingeführt werden soll“, zeigten sich die FDP-Vorstände Simon Groß und Regina Klein sichtlich zufrieden.
Quelle: FDP