Taktik und Personal:
Aufgrund der Gelbsperre von Pirmin Schwegler musste Chefcoach Markus Gisdol eine Umstellung vornehmen. Statt Schwegler spielte Eugen Polanski zusammen mit Sebastian Rudy auf der Doppelsechs. Auf die linke Mittelfeldseite rückte Tarik Elyounoussi. Im Tor spielte wie gewohnt Oliver Baumann, den Gisdol unter der Woche gelobt hatte. Die Viererkette wie immer: Jin-Su Kim auf der linken Seite, Ermin Bicakcic und Tobias Strobl in der Innenverteidigung und Andi Beck auf der rechten Seite. Rechts offensiv agierte Kevin Volland, auf der Zehn Roberto Firmino und in der Spitze zum zweiten Mal nacheinander Sven Schipplock.
In Abwesenheit des dritten „Sechsers“ Schwegler formierte sich die TSG in einem 4-2-3-1-System, wobei Schipplock als einzige Spitze agierte und insbesondere von den Offensivkräften Volland, Elyounoussi und Firmino unterstützt wurde. In der Defensivarbeit ließen sich die beiden Außenspieler Volland und Elyounoussi zurückfallen und halfen beim Verteidigen aus.
Der Spielfilm:
11. Minute: Da war das Bein nur einen Tick zu kurz. Firminos Flanke von der rechten Seite ist scharf, halbhoch und gut. Im 16er lauert Schipplock, verpasst den Ball aber um Haaresbreite.
14. Minute: Gutes Auge von Baumann. Halb Schuss, halb Flanke von Paderborns Michael Heinloth, Baumann lässt seine Hände unten und schaut dem Ball hinterher. Hat er gut gesehen, dass der Ball einige Zentimeter übers Kreuzeck fliegt.
27. Minute: Volland aus der zweiten Reihe. Flach mit seinem starken Linken platziert, aber noch ohne den nötigen Druck. SCP-Torwart Lukas Kruse packt sicher zu.
32. Minute: Beste Chance des Spiels bisher – leider für die Gastgeber. Jens Wemmer mit der punktgenauen Flanke auf den Kopf von Srdjan Lakic. Der Angreifer kann den Ball aber nicht drücken, köpft unplatziert und Baumann holt den Ball vom Tornetz herunter.
51. Minute: Freistoß Rudy. Halblinke Position, 25 Meter. Rudy versucht es direkt, Kruse im Paderborner Tor sieht den Ball spät und kann nur noch mit einer Faust zur Ecke klären.
53. Minute: So, einmal kurz durchatmen. Daniel Brückner tankt sich auf der linken Seite durch und spielt dann klug in den Rückraum. Lukas Rupp hält drauf, Baumann ist auf dem Weg in die Ecke, dann wird der Ball von Kim abgefälscht und geht – zum Glück – Zentimeter am Tor vorbei.
65. Minute: Hoffenheim nur noch zu Zehnt. Bicakcic sieht nach wiederholtem Foulspiel zum zweiten Mal Gelb, macht Gelb-Rot und bedeutet Platzverweis. David Abraham muss sich jetzt ins Spiel beißen. Er kommt für Elyounoussi, um die Innenverteidigung wieder dicht zu machen.
72. Minute: Man muss es so sagen. Paderborn ist am Drücker. Süleymann Koc drischt den Ball in den 16er, am langen Pfosten rauscht Lakic heran, verpasst nur um wenige Zentimeter. Da war Oliver Baumann noch leicht dran.
80. Minute: Lakic wird in der Gasse freigespielt und zieht dann sofort ab. Baumann ist unten und klärt zur Ecke – ein überragender Reflex.
83. Minute: Meha probiert es aus der Distanz. Das Ding flattert, aber Baumann ist wieder da. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit bewahrt er sein Team vor dem Rückstand.
Die Szene(n) des Spiels:
„Er ist einer der besten Torhüter Deutschlands“, sagte Markus Gisdol am Donnerstag über Oliver Baumann. Selten war der TSG-Keeper wichtiger für sein Team als in Paderborn. Als der SCP in Überzahl Chance um Chance bekam, hielt der Torhüter alles, was zu halten war. Die Paraden gegen Lakic und Meha in Minute 80 und 83? Schlicht überragend.
Die Zahlen des Spiels: 214 & 652
So viele Sprints und intensive Läufe legte die TSG in Paderborn auf den Rasen. Jeweils mehr als die Hausherren. Ein Zeichen dafür, dass sich „Hoffe“ auch in Unterzahl aufrieb und alles für den Punkt in Ostwestfalen gab.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim