Kräftiger Frühjahrsaufschwung in Sicht
Die Stimmung ist gut, die Lage auch und die überwiegende Mehrheit aller Handwerker im Land blickt mit großen Erwartungen in die kommenden Monate. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) unter 1.500 Betrieben aller Branchen und Größenklassen.
Drei von vier Handwerksbetrieben im Land gehen optimistisch ins Frühjahr. „Vor allem das Bauhandwerk steht in den Startlöchern“, teilte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle mit. Im Ausbaugewerbe sind es sogar noch mehr: 82 Prozent der befragten Betriebe erwarten ein gutes Quartal, denn das Geschäft mit Sanierungen und Renovierungen wird 2015 ungebremst stark weitergehen. Auch zwei von drei Betrieben der konsumnahen Handwerke (Nahrungsmittel, Gesundheitsgewerbe, Dienstleistungshandwerk) starten positiv gestimmt ins Frühjahr. Die niedrige Inflation und die sicheren Arbeitsplätze lassen die Kauflaune der Privatkunden steigen. Insgesamt erwartet mehr als die Hälfte der Handwerksunternehmen im zweiten Quartal eine Umsatzsteigerung. Deutlich abgeschlagen dagegen die Pessimisten: Nur rund vier Prozent der Betriebe erwarten rückläufige Umsätze. Im Kraftfahrzeuggewerbe gehen sogar nur 1,6 Prozent davon aus, während ein Jahr zuvor über sieben Prozent der Betriebe eher schwarzsah. Nach einem uneinheitlichen Autojahr 2014 werden in den nächsten Monaten wieder mehr Käufer in den Autohäusern erwartet.
Das erste Quartal 2015 schlossen die Handwerker etwas verhaltener ab als im Vorjahr. Immerhin 61 Prozent der Befragten waren mit ihren Geschäften zufrieden, knapp neun Prozent unzufrieden. Damit waren die Einschätzungen zwar ein kleines bisschen schwächer als im ersten Quartal 2014, aber die Handwerkskonjunktur erwies sich weiterhin als sehr robust. Das bewies auch die immer noch hohe Investitionsneigung. Rund 54 Prozent der Betriebsinhaber haben ihre Gebäude, Maschinen oder Fahrzeuge erneuert. Für das Jahr 2015 fordert das Handwerk die Politik vor allem dazu auf, den Bürokratieabbau wieder verstärkt ins Visier zu nehmen. Möhrle: „Ein Negativbeispiel sind die Dokumentationspflichten beim Mindestlohn.“ Die Landesregierung habe gute Instrumente entwickelt. Es sei an der Zeit, sie aus der Schublade zu holen.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.