Es ist kaum zu glauben, mit welcher Gleichgültigkeit die AVR auf die berechtigten Interessen der Bürger eingeht, mit denen sie einen Vorvertrag für die Lieferung von Fernwärme abgeschlossen hat. Mit der Unterzeichnung dieses Vertrages verpflichten sich die Kunden nach § 1 der Präambel, den gesamten Wärmebedarf ausschließlich mit der von der AVR produzierten Wärme zu decken. Es war uns deshalb bislang quasi untersagt, unsere Heizung zu modernisieren bzw. auf ein anderes Heizsystem umzusteigen.
Einige hundert Bürger in Sinsheim-Ost und -Süd warten seit 2009 auf einen verbindlichen Bescheid der AVR. Eine Klarstellung liegt im öffentlichen Interesse, welches die AVR auch mit ihrem Bericht in der RNZ vom 26. März 2015 „Von der Müllkippe direkt in das Wohnzimmer“ vorausgesetzt hat. Allerdings wurde dabei mit keinem Wort auf die künftige Planung und auf die weiteren Ausbaumaßnahmen eingegangen.
Auf mein Schreiben an die AVR Energie GmbH -Kundenbetreuung- vom 13.01.2015 teilte mir Herr Bellmann mit, dass sich die AVR recht herzlich für das gegebene Vertrauen bedankt. Leider habe die Planungsarbeit gezeigt, dass im Bereich der Kurpfalzstraße, in der ich wohne, eine Verlegung der Fernwärmeleitung in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird, weil aktuell noch nicht ausreichend Wärmeabnehmer vorhanden sind. Wir bitten Sie um Verständnis und Geduld. Wenn sich weitere Interessenten in Ihrem Wohngebiet für einen Anschluss an das Fernwärmenetz entscheiden, werden wir den möglichen Ausbau wieder überprüfen. (Anm.: …und wenn Sie nicht gestorben sind….)
Es ist natürlich ein Problem Interesse bei Bürgern zu erwarten, die nicht betroffen sind. Aber da es im angesprochenen Fall um ganze Stadtviertel geht, dürfte die Fernwärme einen großen Kreis tangieren. Gemeinderäte habe ich gebeten, sich für die Sache einzusetzen. Herrn Oberbürgermeister Jörg Albrecht habe ich ebenfalls um seine Meinung und seinen Kenntnisstand gebeten. Er meinte, dass das Thema im Gemeinderat schon angesprochen wurde. Allerdings sehe er keine Chance. Leider! Die Unternehmensphilosophie ist offenbar anders als bisher.
Adolf Skrobanek