Sieben Schulbands beim 2. Inklusiven Afrika-Benefizfestival in Neckargemünd
(zg) Tanzende Kinder und Jugendliche vor und auf der Bühne in der Schulaula, die Erwachsenen Hände klatschend dahinter: Im Rahmen der schulartübergreifenden Musikkooperation zwischen der Merian-Schule Epfenbach und dem Hör- und Sprachzentrum Neckargemünd (Staatliche Heim-Sonderschule für Gehörlose, Schwerhörige und Sprachbehinderte) fand am vergangenen Donnerstag das 2. Inklusive Afrika-Benefizfestival mit sieben Schulbands in Neckargemünd statt.
Vorbild für die Veranstaltung ist das Epfenbacher SMV-Rockfestival, welches bereits seit acht Jahren ein fester Bestandteil im Kulturkalender der Region ist. Die Idee zum Neckargemünder Afrika-Benefizfestival kam von den Kulturstarter-Schülern des Hör- und Sprachzentrums Neckargemünd. Unterstützt wurden sie bei der Durchführung von Internatsleiterin Waltraud Diehm sowie von Epfenbacher Seite von der Schulband School of Rock und Musiklehrer Thorsten Diehm, der den technischen Ablauf des Events organisierte.
Neu dabei waren von der Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd die Bands „GATE“, „BLuDC“ und „School of Acoustic Rock“ unter der Leitung von Musiklehrerin Petra Schostak sowie die Gruppen „Damn Noise“ und „Lane“ von der Musikschule Neckargemünd unter der Regie von Eduard Köhnke.
Die School of Acoustic Rock eröffnete das Festival stilvoll mit Akustikgitarren, Cajon und ausdrucksstarker Sängerin. BluDC und Gate überzeugten mit abwechslungsreicher Instrumentierung, ausgefeilten Arrangements und eigenen Kompositionen.
Mit der „New School of Rock“, der Schulband der Klassen 5-7 der Merian-Schule Epfenbach, brachten die jüngsten Akteure das Publikum zum tanzen und springen. Die jungen Sängerinnen Annabel Kücherer und Christina Kirchner animierten das Publikum immer wieder erfolgreich zum mitmachen, wofür die Rhythmusgruppe um Dominik Spargl und Timo Boomgaarden (Drums), André Heiler (Bass), Robin Christ (Keyboards), Marcel Heiler (Congas) und Thorsten Diehm (Gitarre) den passenden Sound lieferte. Im fliegenden Wechsel übernahm „School of Rock“, die Band der Epfenbacher Jahrgangsstufe 10, die Bühne und Sängerin Sarah Grimm das Mikrofon. Und am Ende durften sogar die Fans aus dem Publikum auf der Bühne mit tanzen.
Den Schlusspunkt setzten die beiden Bands der Musikschule Neckargemünd. Von ihrem betreuenden Lehrer Eduard Köhnke bestens abgemischt präsentierten die Gruppen Lane und Damn Noise ein breites Spektrum ein Rock- und Pophits in eigenen Arrangements. Durch die breite Instrumentierung mit doppelt besetzter Bläser- Gitarren und Tastensektion gelang es den jungen Musikern, bekannte Titel in ganz neuem Sound erklingen zu lassen.
Der Erlös des Festivals wird komplett an die Gehörlosenschule CERSOM in Kamerun gespendet. Dort fehlt es an vielen Dingen der alltäglichen Versorgung: Im Internat gibt es immer noch Betten ohne Matratzen, das Wellblechdach der Schulküche ist marode, die Tiefkühltruhe der Schulküche ist defekt, eine Pumpanlage für die Wasserversorgung müsste gebaut werden und vieles mehr.
Neben dem kulturellen und karitativen Wert der Veranstaltung ist vor allem die Kooperation von Regel- und Sonderschule bei der Durchführung der Veranstaltung hervorzuheben. Haupt- und Werkrealschüler, Gymnasiasten und Sonderschüler, junge Menschen mit und ohne Behinderung musizierten vier Stunden zusammen für den guten Zweck.
Nachdem die Veranstaltung pünktlich um 22 Uhr beendet war und die vielen freiwilligen Helfer alles abgebaut hatten zeigten sich die Bands immer noch beeindruckt von der tänzerischen Leistung des jungen Publikums, vor allem als Waltraud Diehm erklärte: „Der größte Teil des Publikums kann nicht einmal richtig hören.“
Alle Infos zum Epfenbacher Musikprojekt gibt es auf der Internetseite der Schulband School of Rock: www.regioactive.de/schoolofrock
Quelle: Thorsten Diehm