Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar vergibt Planungsleistungen für eine kreisweite Glaserfaser-Zubringerinfrastruktur, erste Baumaßnahmen laufen bereits.
(zg) Seit dem 2. Januar realisiert der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar, dem der Rhein-Neckar-Kreis und alle 54 Städte und Gemeinden im Landkreis angehören, eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur im Kreisgebiet. Ziel ist es, langfristig jedes Grundstück mit der zukunftssicheren Glasfaser-Technologie anzuschließen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur regionalen Wohn- und Lebensqualität sowie zur Schaffung neuer und zukunftsfähiger Arbeitsplätze geleistet.
Im März konnte mit der Vergabe von Planungsleistungen zur Feinplanung des Kern-Backbones sowie einzelner kommunaler Zuführungstrassen ein erster Meilenstein gesetzt werden. Der Kern-Backbone ist eine kreisweite Glasfaser-Zubringerinfrastruktur, die mit ihren 320 km Trassenlänge jeder Mitgliedskommune den Anschluss an das schnelle Internet garantiert. Weitere 220 km Trassenlänge sind notwendig, um über kommunale Zuführungstrassen das schnelle Internet flächendeckend in alle Orts- und Stadtteile weiterzuführen. Mit den Feinplanungen des Kern-Backbones und einzelner Zuführungstrassen wurde die Firma GEO DATA GmbH beauftragt, die bereits die Grobplanung des Backbone-Netzes durchgeführt hat. Die Planungen laufen mit Hochdruck und werden voraussichtlich im Sommer abgeschlossen sein.
Ebenso steht der Zweckverband kurz vor Vergabe der innerörtlichen Feinplanungen, um das High-Speed-Netz bis an die einzelnen Grundstücksgrenzen zu legen. Dadurch ist es möglich, bei kurzfristigen Baumaßnahmen eine Mitverlegung von Leerrohren für Glasfaserkabel zu planen und die anfallenden Tiefbaukosten um bis zu 60% zu senken.
Um die Fertigstellung des Kern-Backbones bis 2017 realisieren zu können, laufen parallel zu den Baumaßnahmen bereits intensive Verhandlungen über die zusätzliche Anmietung von Leerrohren und bestehenden Glasfaserkabeln. Mit den künftigen Partnern können 2015 bereits ca. 100 km Trassenlänge in Betrieb genommen werden.
„Die ersten Baumaßnahmen sind bereits angelaufen“, freuen sich Geschäftsführer Peter Mülbaier und Werner Riek, technischer Leiter des Zweckverbandes, „Neben über zwei Dutzend innerörtlichen Mitverlegungsmaßnahmen hat der Zweckverband bereits Teile des Kern-Backbones umgesetzt – die Investitionen von Planungs- und Baumaßnahmen belaufen sich im Jahr 2015 auf rund 22 Mio. Euro.“
In der am 22. Juni im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises stattfindenden öffentlichen Verbandsversammlung wird über die Vergabe des Netzbetreibers entschieden. Dieser bietet allen Endkunden seine Produkte und Dienste, wie z.B. Internet, Telefon oder TV an und ist dazu verpflichtet, weiteren Anbietern Zugang zu dem kommunalen Netz zu ermöglichen (open access).
Quelle: Nina Walter