Umwelttechnikpreis des Landes Baden-Württemberg 2015 für die Firma Junker-Filter GmbH
(zg) Der Umwelttechnikpreis des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“ wurde im Rahmen einer Preisverleihung im Römerkastell in Stuttgart an die Junker-Filter GmbH aus Sinsheim vergeben.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vergibt alle zwei Jahre den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg. Der Preis wird für hervorragende und innovative Produkte und Verfahren in der Umwelttechnik verliehen. Das Preisgeld beträgt 100.000 Euro und wird auf vier Kategorien und einen Sonderpreis der Jury verteilt. Die Kategorien gliedern sich in „Energieeffizienz“, „Materialeffizienz“, „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“ und „Mess-, Steuer- und Regeltechnik“. Ausgezeichnet werden Produkte, die einen bedeutenden Beitrag zur Ressourceneffizienz und Umweltschonung leisten und kurz vor der Markteinführung stehen oder nicht länger als zwei Jahre am Markt sind.
Ihre Zero-Filter-Designschläuche erreichen eine höhere Abscheideleistung und reduzieren speziell den PM 2,5 Feinstaubanteil, also Partikelgrößen von weniger als 2,5 Mikrometern. Darüber hinaus wird die Kontamination der abgeschiedenen Stäube durch Fasern oder Faserabrieb aus dem Filtermaterial verhindert.
Während herkömmliche Schlauchfilter genäht werden – und damit an jeder Naht unweigerlich Löcher aufweisen, die den Feinstaub zumindest teilweise passieren lassen – kommt für die Herstellung der neuartigen Schlauchfilter ein modifiziertes, auf diese Anwendung adaptiertes Spritzgussverfahren zum Einsatz. Als gegossenes Produkt kommen sie ohne Nähte aus und verfügen darüber hinaus über versiegelte Schnittkanten sowie eingespritzte Böden. Ihre Dichtungen werden zudem an die jeweilige Anlage angepasst. Diese Eigenschaften greifen genau da, wo es hauptsächlich zur Freisetzung von Feinstäuben aus Anlagen kommt: ungenügende Filterung, Leckagen und unvollständige Dichtungen. Neben der Feinstaubreduktion trägt auch die ressourceneffiziente Produktion der neuartigen Filterschläuche zu ihrer Umweltleistung bei: Die Gussmassen bestehen aus elastischen Zwei-Komponenten-Duroplasten, die sich jeweils so genau dosieren lassen, dass sich der Rohstoffeinsatz um bis zu 10 Prozent reduziert. Die Entwicklung der Filterschläuche stützt sich auf Grundlagenforschung am Karlsruhe Institute of Technology (KIT) durch das europäische Filterkonsortium. Jürgen Junker, geschäftsführender Gesellschafter der Junker-Filter GmbH, hält diese Art von Vernetzung zum Zwecke der Entwicklung marktgerechter Produkte für unentbehrlich: „Als rohstoffarmes Land sind wir gefordert, unser gesamtes Innovationsvermögen zu nutzen. Nur wenn Hochschulen, Industrie und Politik an einem Strang ziehen, schaffen wir es, international gegenzuhalten.“
Quelle: Tina Strickler