MdL Thomas Funk und MdB Lars Castellucci sind solidarisch mit Neckargemünd.
(zg) Die SPD-Abgeordneten im Wahlkreis, Thomas Funk (Landtag) und Lars Castellucci (Bundestag) unterstützen die Stadt Neckargemünd in ihrem Bemühen, die von der „Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg“ (KVBW) geplante Schließung der Notfallpraxis zum 31. Dezember dieses Jahres zu vermeiden. „Die ärztliche Notdienstversorgung an Wochenenden im ländlichen Raum darf nicht ausbluten. Deshalb tragen wir die Resolution der Stadt Neckargemünd und ihrer Nachbarkommunen selbstverständlich mit“, so die beiden Sozialdemokraten.
Angesichts der Notdienstschließung vor ein paar Jahren im Steinachtal sei es den betroffenen Menschen in Neckargemünd, im Steinach- und Elsenztal nicht zu vermitteln, dass die KVBW trotz offensichtlichen Bedarfs nicht von der beabsichtigten Schließung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Neckargemünd abweicht. „Diese Schließung jedenfalls mit mangelnder Auslastung zu begründen, will bei rund 5000 Behandlungen im Jahr nicht so recht einleuchten“, meint Lars Castellucci.
Die Hoffnung der beiden Politiker ist nun, dass ein laut vernehmbares „Nein“ die Entwicklung noch aufhalten kann. Nur im Schulterschluss mit Vielen könne man der Argumentation der KVBW begegnen, die eine geringe Inanspruchnahme der Notfallpraxis diagnostiziert. „Schon aus demographischen Gesichtspunkten und aufgrund der mangelnden Mobilität vor allem älterer Menschen ist nicht nachvollziehbar, dass die geplante Notfallpraxis-Struktur als gleichwertiger Ersatz angesehen wird“, ist Thomas Funk überzeugt. Im Gegenteil müssten viele Menschen künftig die doppelte Wegstrecke zurücklegen. Daher bezweifelt er, dass die Notfallpraxis-Standorte in Heidelberg, Sinsheim oder Eberbach in den vorgegebenen 30 Minuten zu erreichen seien.
Die Entwicklung der letzten Jahre stimme bedenklich, leiste sie doch der immer deutlicher werdenden Unterversorgung mit Fachärzten in Teilen des Rhein-Neckar-Kreises Vorschub. Bedenken haben die Abgeordneten auch bezüglich der Transparenz und Kommunikation der KVBW. Um die verfahrene Situation zu klären, plädieren beide SPD-Politiker daher für einen „Runden Tisch“, der alle Beteiligten zusammenführen und die Grundlagen der Entscheidung offenlegen soll.
Quelle: Daniel Hamers