Heute ab 15:30 Uhr ist die TSG Hoffenheim beim SV Darmstadt 98 zu Gast. Auf dem Platz rausche es, sobald der Ball rolle, meint Cheftrainer Markus Gisdol, der gemeinsam mit Fabian Schär auf die Partie vorausblickt.
MARKUS GISDOL ÜBER …
… den Gegner.
Jeder, der glaubt, dass dieser Klub nichts kann, hat schon verloren. Darmstadt ist in den letzten Jahren sehr schnell nach oben gekommen und hat in dieser Zeit ein tolles Team geformt. Es ist ein verschworener Haufen, dessen Arbeit sehr viel Respekt verdient. Sie spielen Fußball mit den einfachsten Mitteln – das aber richtig gut und konsequent. Mir fällt international nur eine Mannschaft ein, die diesen Spielstil so ähnlich spielt. Das ist Atletico Madrid. Es ist bemerkenswert, was in Darmstadt für Arbeit geleistet wird.
… den Gegner II.
Darmstadt macht Fußball zu einem ganz einfachen Spiel. Wenn der Ball im Spiel ist, dann rauscht es, dann geht es um alles. Sie sind clever, nehmen sich die Zeit, wenn das Spiel unterbrochen ist. Dann kommt der Ball wieder ins Spiel und dann geht’s wieder volle Kanne zur Sache.
… das Personal.
In Darmstadt steht uns der gesamte Kader zur Verfügung. Je nach Spielweise kann es sein, dass wir ein bisschen umstellen, aber das muss auch nicht passieren. Eduardo Vargas könnte am Samstag natürlich im Kader sein. Nach der Copa America hat er aber noch etwas Rückstand. Anschließend hat er nur individuell und nicht mehr im Team trainiert. Aber er macht einen guten Eindruck, ist ein sehr guter Techniker, der geradlinig und aggressiv spielen kann.
… die sportliche Situation I.
In 70 Prozent aller Spiele wird Darmstadt unterschätzt. Das ist ihr großes Plus. Darauf werden wir unser Team natürlich auch einstellen, den Spielern erklären, welche Art von Fußball uns dort erwartet. Die Partie wird aber auch kein Neustart für uns werden. Die Saison hatte schon zwei Spiele, die wir verloren haben, für unsere Leistungen dennoch gelobt wurden. Jetzt geht es darum, weiter gute Leistungen zu bringen. Wir müssen uns auf das Spiel unseres Gegners einlassen und dürfen uns keinen Illusionen hingeben, dass dort auf einmal wahnsinnig kombiniert oder filigran gespielt wird. Das ist die nächste große Herausforderung für uns. Wir müssen uns dem besonderen Fußballstil stellen, dürfen nicht darüber klagen. Denn dann haben wir keine Chance.
… die sportliche Situation II.
Die Rahmenbedingungen müssen wir annehmen, davon dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen. Wir nehmen die Situation so an, wie sie ist. Und es ist doch auch schön, mal in solch einem Stadion zu spielen. Es wird eine besondere Atmosphäre sein. Wenn der Ball läuft, ist die Situation auf dem Rasen aber die gleiche wie in einem neu ausgebauten Stadion.
… den Gegner.
Darmstadt ist noch euphorisiert und hat einen guten Start hingelegt. Die Zuschauer treiben ihre Mannschaft in dem kleinen Stadion immer an. Wir sind gewarnt.
… die sportliche Situation.
Die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend. Deshalb sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen. Aber die Mannschaft hat viel Qualität und ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten Spielen unsere Punkte einfahren. Wir haben in Darmstadt jetzt eine neue Chance und wollen dort unbedingt unsere ersten Punkte holen.
DIE BISHERIGEN DUELLE:
Das letzte Pflichtspiel zwischen den beiden Vereinen liegt schon acht Jahre zurück. Zu Regionalligazeiten im April 2007 spielte die TSG zuletzt in Darmstadt, verlor damals 0:2. Am Ende der Saison 2006/07 ging es für Darmstadt jedoch eine Liga nach unten, die TSG stieg dagegen in die 2. Bundesliga auf. Zuvor gab es sechs weitere Duelle in der Regionalliga. Die Bilanz? Ausgeglichen. Zwei Siege auf jeder Seite, dazu ein Unentschieden. Das Stadion in Darmstadt ist zwar das gleiche geblieben, Kai Herdling und Alexander Stolz gehörten damals schon zum Hoffenheimer Kader, die vergangenen Duelle spielen für das Aufeinandertreffen in der Bundesliga aber keine Rolle.
DIE FORM DES GEGNERS:
„Wir wollen unangenehm und unzähmbar sein“, erklärte Darmstadts Coach Dirk Schuster vor Saisonbeginn. „Den Gegner mit hoher physischer Bereitschaft anlaufen und in Zweikämpfe verwickeln.“ In den ersten beiden Saisonspielen ist das der Mannschaft schon ganz gut gelungen. Zuhause gegen Hannover (2:2) und auf Schalke (1:1) sammelten die „Lilien“ ihre ersten beiden Bundesligapunkte, gingen dabei immer in Führung. Wie, teilte Marco Sailer mit: „Wir sind eine eklige Mannschaft.“ Zweikämpfe, Vollgas, Leidenschaft – nicht Einzelspieler bestimmen das Spiel der Hessen, sondern das Kollektiv. Nach dem schweren Auftaktprogramm mit den Spielen in Leverkusen und gegen die Bayern wird es für die TSG auch in Darmstadt nicht leichter. Das denkt auch Jonathan Schmid: „Darmstadt möchte jetzt natürlich mehr. Und deshalb müssen wir mehr wollen als sie.“
DAS SCHLÜSSELDUELL:
Auf Schalke packten die Darmstädter ihren Gegner, in dem sie ihm ständig „auf den Füßen“ standen, viele kleine, nervige Fouls begingen und damit den Spielfluss des gegnerischen Teams unterbrachen. „Wenn der Ball rollt, dann rauscht es“, bestätigt Gisdol die hartnäckige und aggressive Spielweise der Darmstädter. Im eigenen Offensivspiel agieren die Hessen oft mit langen Bällen auf ihre schnellen Außenpositionen, die von Marcel Heller und Konstantin Rausch beackert werden. Heller traf im ersten Saisonspiel doppelt, Rausch erzielte das Tor beim 1:1 auf Schalke. Ein schnelles Spiel, mit wenigen Ballkontakten pro Spieler und Aktion könnte ein Mittel sein, um den Tacklings zu entgehen. Und in der Defensive werden Niklas Süle und Fabian Schär auf die langen Bälle eingestellt sein.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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