Zwei Stunden lang viele Neuigkeiten rund um den Neckarbischofsheimer Stadtwald
(zg) Zwei Stunden mit zahlreichen Informationen über den städtischen Wald konnten die Teilnehmer an der diesjährigen Waldbegehung am vergangenen Samstagvormittag mit nach Hause nehmen. Bürgermeisterin Tanja Grether hatte hierzu den neuen Leiter des Forstbezirks Kraichgau, Philipp Schwegler und den Revierleiter Tobias Dörre eingeladen, um den Mitgliedern des Gemeinderats sowie den interessierten Bürgerinnen und Bürgern „aus erster Hand“ den Waldzustand schildern zu lassen.
Zunächst begaben sich die Teilnehmer zum Spielplatz am „Steinigen Bergwald“. Vor allem in den Sommermonaten wird dieser sehr gut von den Kindergarten- und Schulkinder angenommen. Die vorhandenen Sitzplätze, so war von Tobias Dörre zu hören, sind von der Verkehrssicherheit in Ordnung, allerdings sollen die Tische und Bänke im nächsten Frühjahr abgedampft und kleinere Schäden behoben werden. Für die Zukunft ist außerdem ein neues Konzept zur Nutzung des Spielplatzes geplant, insbesondere sei die bisherige „Spielhütte“ nicht mehr verkehrssicher und soll durch eine neue Hütte ersetzt werden. Die Kosten können hier bis zu 50% über den Naturpark Neckartal-Odenwald gefördert werden. Auf Vorschlag der Forstbeamten sollen im Waldhaushalt 2016 entsprechende Mittel eingestellt werden.
Im Distrikt „Haard“ wurde vor zehn Jahren mit dem Bau eines Waldweges begonnen, der im letzten Jahr zum Abschluss gebracht werden konnte. Von der „Haardspitze“ bis zur Kreisstraße in Richtung Hasselbach kann nun das Holz leichter durch den Wald abtransportiert werden. Die Kosten für den langjährigen Ausbau wurden durch den Einsatz von eigenem Fräsmaterial drastisch gesenkt. Bereits in den Herbstferien wird im Haardwald eine größere Durchforstung erfolgen, was eine Vollsperrung (Tag und Nacht) auf der Kreisstraße nach Hasselbach notwendig macht. Ein zweiter großer Holzhieb wird in diesem Winter noch im Bereich der ehemaligen Muthmühle zwischen Neckarbischofsheim und Helmhof erfolgen.
Die Buche ist die dominanteste Baumart im Neckarbischofsheimer Stadtwald. Um die Wirtschaftlichkeit des Stadtwaldes auch in Zukunft zu fördern, wurden bereits vor zehn Jahren Douglasien gepflanzt, die erstens mit trockenen Standorten besser zurecht kommt und auch ertragreich veräußert werden kann. Die Forstverwaltung will aus diesem Grund weiterhin daran festhalten, dass mindestens 30 Prozent des Stadtwalds mit Nadelholz bestückt sind. Um die Vielfalt in den städtischen Waldungen zu erhalten wurden vermehrt auch Kirschbäume und andere Laubbäume angepflanzt.
Auch der Natur- und Landschaftsschutz wird im Stadtwald groß geschrieben. Neben einigen großen Totholzstämmen bleiben im Wald auch die Saalweiden erhalten, die schon recht früh im Jahr von Hummeln angeflogen werden.
Vor über zehn Jahren hat die Stadt Neckarbischofsheim während der Borkenkäferplage im Bereich des Gewanns „Spechtsgrund“ viele Privatwaldflächen erwerben können. Damals konnten der Fichtenbestand nicht mehr gehalten werden, wobei die Aufforstungskosten für die Privatwaldbesitzer nicht rentabel gewesen wären. Der ohnehin wirtschaftlich schlecht zu bewirtschaftende Stadtwald, der nach Aussage der Forstleute zu viele Wald- und Wegränder aufweist, kann zumindest in diesem Bereich in den nächsten Jahrzehnten einen ordentlichen Ertrag erbringen. Bis zu 30 verschiedene Baumarten gibt es im Neckarbischofsheimer Stadtwald, wobei die Buche, Eiche, Esche und Bergahorn den Hauptanteil stellen.
Zum Ende der Begehung bedankte sich die Stadtchefin beim Forstbezirksleiter und Revierleiter für die umfangreichen Informationen und bemerkte, dass diese den städtischen Forst sehr gut im Griff haben.
Quelle: Stadt Neckarbischofsheim