Am Dienstag, 7. Juni, 14 Uhr, im Landratsamt / Jahresbericht der Erziehungsberatungsstellen/Psychologischen Beratungsstellen wird vorgestellt / Kreis investiert kräftig in Schulsozialarbeit
(zg) Landrat Stefan Dallinger lädt zur öffentlichen Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreistags des Rhein-Neckar-Kreises ein, die am Dienstag, 7. Juni 2016, um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes in Heidelberg, Kurfürsten-Anlage 38-40, stattfindet.
Den Kreisrätinnen und Kreisräten sowie den Vertretern der Jugendhilfe und Jugendverbände wird zunächst der Jahresbericht 2015 der Erziehungsberatungsstellen und Psychologischen Beratungsstellen vorgestellt. Insgesamt 10 Beratungsstellen mit 28 Fachkräften stehen den im Rhein-Neckar-Kreis lebenden Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zur Verfügung. Im vergangenen Jahr haben die für den Landkreis und Heidelberg tätigen Anlaufstellen 5080 Fälle bearbeitet. Die Personen, die das Angebot nutzten, kamen dabei aus allen Städten und Gemeinden des Kreises.
Anschließend nehmen die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses Kenntnis vom Ausbaustand der „Frühen Hilfen“. So heißt die Koordinierungsstelle des Jugendamtes, die den Auf- und Ausbau eines verlässlichen interdisziplinären Hilfenetzes für junge Eltern zur Aufgabe hat. Die wesentlichen Ziele lauten, Belastungs- und Risikofaktoren für Kindeswohlgefährdungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Im konkreten Fall wurde nun eine Kooperationsvereinbarung mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden erneuert. Ein weiterer Baustein der Frühen Hilfen ist die Vereinbarung über ein verbindliches Screening an den geburtshilflichen Stationen der GRN-Kliniken in Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim. Durch das Screening können psychosoziale Belastungen und eine etwaige Kindeswohlgefährdung früh erkannt werden.
Außerdem befassen sich die Ausschussmitglieder mit der aktuellen Situation und Herausforderungen für das Jugendamt im Hinblick auf unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) und Flüchtlingsfamilien. Aktuell ist das Kreisjugendamt für etwa 370 UMA zuständig.
Danach wird den stimmberechtigten Mitgliedern empfohlen, der Übernahme der Empfehlungen zu Leistungen zum Unterhalt (Pflegegeld) für Kinder und Jugendliche in Vollzeitpflege rückwirkend zum 1. Januar 2016 zuzustimmen. Die Pauschalbeträge hinsichtlich der Kosten für den Sachaufwand und der Kosten für die Pflege und Erziehung sollen in bisheriger Höhe beibehalten werden.
An 115 Schulen im Kreis wird Schulsozialarbeit angeboten Zum Schluss der Sitzung nimmt der Jugendhilfeausschuss noch Kenntnis vom Ausbaustand der Schulsozialarbeit und dem Handbuch „Qualitätsstandards Schulsozialarbeit im Rhein-Neckar-Kreis“. Die Schulsozialarbeit hat als eine Leistung der Jugendhilfe zunehmend an Bedeutung gewonnen und bietet eine wertvolle Unterstützung ergänzend zum Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schulen. Innerhalb von zwei Jahren ist der dafür durch den Landkreis geförderte Stellenanteil von 36 auf 53 gewachsen. Die Anzahl der Schulen, an denen Schulsozialarbeit angeboten wird, stieg von 87 auf 115. Aktuell sind 89 Schulsozialarbeiter an den Schulen im Rhein-Neckar-Kreis tätig. In der Zwischenzeit wurde das Handbuch „Qualitätsstandards Schulsozialarbeit im Rhein-Neckar-Kreis“ entwickelt. Es enthält unter anderem Grundsätze und Handlungsprinzipien der Schulsozialarbeit sowie Aussagen zur Struktur- und Prozessqualität.
Quelle: Silke Hartmann