Verwertungsquote 2017 bei rund 88 %
Das Gesamtaufkommen an Abfällen in Baden-Württemberg sank im Jahr 2017 leicht. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes erreichte es eine Gesamtmenge von knapp 49,7 Millionen Tonnen (Mill. t). Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich das Gesamtaufkommen um rund 0,7 Mill. t oder 1,4 %. Zwischen 2010 und 2016 war das jährliche Abfallaufkommen von 37,6 Mill. t auf 50,4 Mill. t angewachsen.
Die Bau- und Abbruchabfälle bilden mit Abstand die größte Fraktion des baden-württembergischen Abfallaufkommens. Ihr Anteil belief sich im Jahr 2017 auf 78 %. Das entsprach einer Menge von rund 39,0 Mill. t und damit 0,7 Mill. t weniger als im Vorjahr.
Weitere knapp 2,7 Mill. t Abfälle stammten aus Produktion und Gewerbe. Ebenso wie das Aufkommen an Siedlungsabfällen (6,0 Mill. t), Klärschlamm und gefährlichen Abfällen (zusammen 2,1 Mill. t) veränderte sich ihr Aufkommen im Vergleich zum Vorjahr kaum.
Verwertungsquote in Baden-Württemberg höher als im Bundesdurchschnitt
Rund 88 % des gesamten baden-württembergischen Abfallaufkommens wurden 2017 einem Verwertungsverfahren zugeführt. Damit platzierte sich das Land erneut deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die bundesweite Verwertungsquote lag zuletzt bei 81 % (Bezugsjahr: 2016).
Die Bau- und Abbruchabfälle kamen überwiegend in Verfahren zur stofflichen Verwertung wie zum Beispiel bei der Verfüllung von übertägigen Abbaustätten, im Bauschuttrecycling oder im Deponiebau zum Einsatz. Im Jahr 2017 wurden in Baden-Württemberg gut 33,7 Mill. t oder rund 87 % der Bau- und Abbruchabfälle verwertet. Dem gegenüber standen rund 5,2 Mill. t an Bau- und Abbruchabfällen, die auf Deponien beseitigt wurden.
Die Verwertungsquote für Siedlungsabfälle in Baden-Württemberg betrug weiterhin nahezu 100 %. Ein gutes Drittel (knapp 2,2 Mill. t) des Aufkommens wurde energetisch verwertet, das heißt vor allem in Müllheizkraftwerken in Wärme und Strom umgewandelt. Weitere gut 3,8 Mill. t oder 64 % der Siedlungsabfälle durchliefen ein Recyclingverfahren (einschließlich Vorbereitung zum Recycling). Zur Beseitigung auf Deponien gelangten nur noch sehr geringe Mengen überwiegend mineralische Siedlungsabfälle (< 0,1 % des Aufkommens).