(zg) Sie versprechen die große Liebe, doch sie wollen nur Geld: Romance-Scammer versuchen besonders in der Vorweihnachtszeit das Herz ihrer Opfer mit erfundenen Geschichten zu erweichen und so Geld zu erschleichen. Typisches Vorgehen: Über Wochen spielen sie ihren Opfern die große Liebe vor. Mit erfundenen Lebensläufen, geklauten Bildern und unzähligen E-Mails bringen sie diese dazu, ihnen blind zu vertrauen. Doch dieses Vertrauen kommt die Opfer oft teuer zu stehen. Die Betrüger täuschen Geldschwierigkeiten, Unfälle oder berufliche Probleme vor, um die Opfer zu Geldzahlungen per Bargeldtransfer zu überreden. Und hat ein Betroffener erst einmal gezahlt, öffnen sich Tür und Tor für weitere Geldforderungen. Die Polizei beobachtet diese Form des Vorauszahlungsbetrugs seit Jahren. Sie warnt dringend davor, Geld an Personen zu überweisen, die man nie persönlich kennengelernt hat. Und sie empfiehlt Geschädigten, sich trotz der empfundenen Scham sowie der emotionalen Situation an die Polizei zu wenden.
Hilfe für Opfer von Romance-Scamming:
Blockieren: Sofort jeglichen Kontakt abbrechen. Keine Mails, keine Anrufe des Scammers mehr entgegennehmen. Am besten ist es, sich eine neue Mailadresse und Telefonnummer zuzulegen. Gefahr besteht auch für Freunde im sozialen Netzwerk und für alle Kontakte im eigenen Mailadressbuch. Denn die Täter schicken mit ihren Mails meistens auch einen Computervirus mit. Dieser scannt die Daten im Mailadressbuch und erlaubt auch sonst eine Kontrolle über den Rechner ihrer Opfer.
Ignorieren: Nicht auf Forderungen des Scammers eingehen. Auf keinen Fall Geld überweisen, Schecks einlösen oder Briefe und Päckchen weiterleiten – und auch nicht aufbewahren. Geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig machen.
Sichern: Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einer CD-ROM oder einem Speicherstick ab. Heben Sie Überweisungsbelege usw. auf. Wenn Sie es nicht selbst können, dann lassen Sie sich von computererfahrenen Bekannten und Freunden den so genannten E-Mail-Header auslesen. Daran erkennen Sie, woher die Mail geschickt wurde. Selbsthilfeseiten im Internet erklären Ihnen ebenfalls, wie Sie sich vor größerem Schaden schützen können.
Löschen: Nach dem Sichern löschen Sie alle Beweisdaten von Ihrer Festplatte. Vergessen Sie nicht, auch den E-Mail-Account zu löschen.
Hilfe holen: Gehen Sie zur Polizei. Die Strafverfolgung solcher Täter ist zwar enorm schwierig, weil sie aus dem Ausland agieren. Dennoch sollten Sie den Vorfall auf jeden Fall melden. Das ist besonders wichtig, wenn beispielsweise Banken strafrechtliche Schritte gegen Opfer unternehmen wollen, die unwissentlich gefälschte Schecks eingereicht haben.
Weitere Informationen zu Romance-Scamming finden Sie auf unserer Website.
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes