„Ich will meinen Vater stolz machen“
Der Hoffenheimer Bundesligaspieler Kevin Akpoguma hat seine Entscheidung, neuerdings für die Nationalmannschaft Nigerias zu spielen, emotional begründet. „Die Entscheidung war nicht nur eine sportliche, sondern auch eine Herzensangelegenheit. Jedes Spiel, das ich absolvieren werde, widme ich meinem Vater als Dankeschön für das, was er für uns getan hat“, sagte der 25 Jahre alte Abwehrspieler im SPIELFELD-Interview, dem Klubmagazin der TSG Hoffenheim, das an diesem Freitag (13. November) erscheint. „Mein Vater ist Nigerianer und nach Deutschland ausgewandert. Er musste damals sehr viel durchmachen. Er hat zwei Kinder, meine Schwester und mich, großgezogen. Er ist immer arbeiten gewesen, hat mich dennoch ständig zum Training gefahren, irgendwie Geld aufgetrieben, um mir Schuhe zu kaufen und noch vieles mehr. Das sind Dinge, die ich ihm sehr hoch anrechne und dafür will ich ihm etwas zurückgeben. Ich will ihn stolz machen, indem ich für Nigeria spiele“, erklärte der in Neustadt an der Weinstraße geborene Akpoguma.
Der TSG-Profi, der im Oktober in der A-Nationalmannschaft Nigerias debütierte und im Kader der Westafrikaner steht, die an diesem Freitag und am Dienstag nächster Woche in der Afrika-Cup-Qualifikation zwei Spiele gegen Sierra Leone bestreiten.
„Dieser Mannschaft anzugehören, ist mit einer anderen Kultur und einem anderen Lifestyle verbunden. Das merkt man deutlich. Das sind tolle Erfahrungen, und ich bin sehr stolz darauf, für Nigeria zu spielen“, sagte Akpoguma, der bis 2017 insgesamt 64 Spiele für die DFB-Juniorenauswahlteams (U16 bis U21) bestritten hat. Nachdem die Spiele der Nigerianer im Oktober gegen Algerien (0:1) und Tunesien (1:1) in St. Veit in Österreich ausgetragen wurden, reiste Akpoguma zu Wochenbeginn erstmals zum Team-Treffpunkt in das Heimatland seines Vaters. Das erste Spiel gegen Sierra Leone wird in der Millionen-Metropole Benin-Stadt angepfiffen. Zu einem Länderspieleinsatz auf nigerianischem Boden zu kommen, hätte eine enorme Bedeutung für Akpoguma: „Das wird eine besondere Erfahrung, auf die ich mich sehr freue.“ Das Ziel des Teams mit dem deutschen Trainer Gernot Rohr ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022.
Bei der TSG Hoffenheim ist der Innenverteidiger in dieser Saison zu einem festen Bestandteil der Abwehr geworden. Unter Trainer Sebastian Hoeneß kam er in allen zwölf Pflichtspielen in der Startelf zum Einsatz. Für seine guten Leistungen erhielt er zu Beginn des Jahres einen neuen, bis 2024 verlängerten Vertrag. „Ich habe ihn so langfristig unterschrieben, weil ich mir hier sehr wohl fühle. Es ist quasi meine Heimat. Ich bin als sehr junger Spieler hierhergekommen und wohne sehr nah an meiner Familie, es sind nur 70 Kilometer nach Karlsruhe. Ich will mich weiterentwickeln, weil ich glaube, dass ich noch nicht am Ende meines Entwicklungsprozesses bin“, sagte Akpoguma. Die Mannschaft ist gut und hat sehr hohes Potenzial. Es gibt nicht viele Klubs, die über der TSG stehen. Daher war die Vertragsverlängerung ein logischer Schritt.“
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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