In Zeiten, in denen es kaum noch Zinsen beim Sparbuch oder Tagesgeld gibt, sehen sich viele Menschen nach alternativen Anlageformen um. Schnell wird klar, dass sich gute Renditen nur noch an der Börse einfahren lassen. Um dort handeln zu können, benötigt man jedoch ein Wertpapierdepot. Manch einer wendet sich an die Hausbank und stellt dann aber fest, dass diese für die Verwaltung des Depots eine jährliche Gebühr nimmt und der Handel mit Wertpapieren oft über den Berater oder die Beraterin abläuft. Das ist nicht nur teuer, sondern kostet auch Zeit. Gerade an der Börse ist aber manchmal schnelles Handeln erforderlich. Um dies zu ermöglichen, kann man seine Geschäfte selber tätigen durch das Benutzen von Aktien-Apps. So hat man sein Aktiendepot immer dabei und kann es auch unterwegs im Blick behalten.
Vorteile von diversen Aktien-Apps
Aktien-Apps ermöglichen es nicht nur, immer und von überall aus, mit Wertpapieren zu handeln, sondern der Handel ist oftmals auch deutlich günstiger als über eine Filial- oder Direktbank.
Während eine Order bei gewöhnlichen Banken oft mit einer Provision verknüpft ist, die sich prozentual am Ordervolumen orientiert oder einen höheren zweistelligen Euro-Betrag erfordert, ist bei Aktien-Apps das Ausführen einer Order sehr günstig und manchmal sogar gänzlich kostenlos. Auf Provisionen verzichten die allermeisten Aktien-Apps.
Bei Trade Republic, dem ersten Neobroker in Form einer App, der 2019 auf den deutschen Markt kam, kostet eine Order zum Beispiel grundsätzlich 1 Euro, egal auf welchem Handelsplatz gehandelt wird. Bei Konkurrent Smartbroker ist der außerbörsliche Handel kostenlos; wird an der klassischen Börse gehandelt, fallen die üblichen Makler-Courtagen und Börsenplatzgebühren an, jedoch keine Provision.
Um mit einer Aktien-App Wertpapiere zu handeln, muss man kein Wertpapierdepot bei einer herkömmlichen Bank eröffnen. Die Anbieter von Aktien-Apps arbeiten mit Banken zusammen und übernehmen das Management des Depots für ihre Kunden. Mit dem Anlegen eines Nutzerkontos wird dementsprechend auch ein Depot bei der kooperierenden Bank eröffnet.
In Aktien-Apps können nicht nur Aktien gehandelt werden, sondern auch ETFs und andere Fonds, sowie Derivate (CFDs, Optionsscheine, Zertifikate). Manche Apps bieten sogar den Handel mit Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin an. Das Angebot der Produkte, die gehandelt werden können, richtet sich dabei danach, mit welchen Börsenplätzen der Anbieter der Aktien-App zusammenarbeitet. Die größte Auswahl an handelbaren Produkten hat man bei Smartbroker, da dieser sowohl den außerbörslichen Handel als auch den Handel an den klassischen Börsen anbietet. Doch da das Nutzen von Aktien-Apps immer beliebter wird, sind die Anbieter bestrebt, ihr Produktspektrum stetig zu erweitern.
Manche Börsen-Apps bieten neben den Funktionen, die zum Börsenhandel nötig sind, auch Newsportale und Analysetools an, mit deren Hilfe man auf dem Laufenden bleibt und die aktuellsten Trends mitbekommt.
Wer sich für das Investieren an der Börse interessiert, sollte sich im Vorfeld über die besten Aktien-Apps, ihre Kostenstruktur und Produktpalette informieren, um herauszufinden, welche am besten für die individuellen Bedürfnisse geeignet ist.
Zum Ausprobieren bieten einige Entwickler von Börsen-Apps ein Demokonto an, auf dem man sich mit Spielgeld mit den App-Funktionen und der Bedienung vertraut machen kann. So kann man Apps miteinander vergleichen, ohne gleich ein Echtgeldkonto eröffnen zu müssen.
Alle Kurse immer und überall im Blick – mit einer Börsen-App.
Bildquelle: Sergei Tokmakov via pixabay.com
Neuer Trend: Social Trading
Dadurch, dass mittlerweile jeder mit jedem anderen auf der Welt per sozialen Netzwerken kommunizieren kann, hat sich auch im Bereich Börsenhandel ein neuer Trend entwickelt: das Social Trading. Darunter versteht man den Austausch von Börseninformationen und Anlagestrategien von Privatanlegern untereinander. Dies kann in Foren stattfinden oder in sozialen Netzwerken. Börsenexperten teilen ihre Strategien und legen manchmal sogar ihre ganzen Portfolios offen, um anderen Nutzern zu zeigen, wie sie erfolgreich an der Börse investieren. Gerade für Neulinge bringt das Folgen von Experten große Vorteile mit sich: Sie können erfolgreiche Strategien kopieren und in ihrem eigenen Portfolio nachbilden, und so vom Wissen von erfahrenen Anlegern profitieren.
Manche Börsen-Apps haben daher eine sogenannte Social-Trading-Funktion integriert, oder sich komplett auf diese Form des Handels spezialisiert, wie zum Beispiel die App eToro. Nutzer können hier die Portfolios, oder einzelne Positionen von erfolgreichen anderen Nutzern direkt in der App kopieren und in ihr eigenes Portfolio übernehmen.
Mit Aktien-Apps ist es daher leichter denn je, selbst Börsengeschäfte zu erledigen und sein Depot jederzeit und überall im Blick zu haben, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.
