Lücke zwischen den Verdiensten von Frauen und Männern wird etwas kleiner – Unbereinigter Verdienstunterschied betrug 2017 noch 21,8 %
Am 18. März 2018 wird wieder zur Teilnahme am „Equal Pay Day“ aufgerufen, dem Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes ergibt sich für einen vollzeitbeschäftigten männlichen Arbeitnehmer in Baden-Württemberg 2017 im Jahresdurchschnitt ein Bruttostundenverdienst (ohne Sonderzahlungen) von 25,60 Euro, für eine Arbeitnehmerin in Vollzeit dagegen nur 20,02 Euro. Das Entgelt für Frauen ist damit im Durchschnitt um 21,8 % geringer als das für ihre männlichen Kollegen. Dieser Verdienstunterschied („unbereinigter Gender Pay Gap“) ist das Ergebnis der Vierteljährlichen Verdiensterhebung, die in den Wirtschaftsbereichen des Produzierenden Gewerbes und im Dienstleistungsbereich durchgeführt wird. Eine Bereinigung um Branchen-, Berufs- oder Qualifikationsspezifische Einkommensunterschiede ist bei diesen Ergebnissen nicht erfolgt.
6 Prozent: Bereinigter Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern 2016 bundesweit
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lassen sich jedoch drei Viertel des „unbereinigten Gender Pay Gap“ durch diese Strukturunterschiede erklären. Die Berechnung eines „bereinigten Gender Pay Gap“ ist nur auf der Grundlage der im vierjährigen Abstand durchgeführten Verdienststrukturerhebung möglich. Im Jahr 2016 lag der unbereinigte Gender Pay Gap für Deutschland bei 22 %, der bereinigte bundesweit bei 6 %.
Die Betrachtung im Zeitverlauf zeigt, dass sowohl beim unbereinigten als auch beim bereinigten Gender Pay Gap die Lücke zwischen den Verdiensten etwas kleiner geworden ist: In Baden-Württemberg hat sich bei insgesamt steigenden Löhnen die Lücke zwischen den Geschlechtern in den letzten 10 Jahren um 2,4 Prozentpunkte reduziert. Im Jahr 2007 betrug der Stundenlohn für Frauen in Baden-Württemberg 15,56 Euro und war damit noch um 24,2 % weniger als der für Männer, die mit 20,52 Euro pro Stunde entlohnt wurden.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg