Überwältigend positive Reaktionen auf Umfrage
(zg) Die Sinsheimer Bürger haben abgestimmt. Das Stadtmarketing hat rund 300 Rückmeldungen zur Umfrage über einen eventuellen Verbleib einiger Skulpturen in der Stadt erhalten. Der weit überwiegende Teil spricht sich klar für einen Erhalt der freundlichen Figuren in Sinsheim aus.
„Wir freuen uns außerordentlich über die positiven Reaktionen zur Sonderausstellung“, betont Oberbürgermeister Jörg Albrecht. „Besonders dankbar sind wir für die zahlreichen Anfragen von Bürgern und Unternehmen, ob es möglich sei, mit einer Spende zum Erhalt der Figuren beizutragen.“ Spenden für die Alltagsmenschen können auf das Konto der Stadt Sinsheim bei der Sparkasse Kraichgau überwiesen werden, Bankverbindung DE82 6635 0036 0021 0010 79. Bei der Überweisung sollte als Verwendungszweck „Spenden Alltagsmenschen“ angegeben werden. Wichtig, sofern eine Spendenquittung gewünscht wird, ist die Angabe der vollständigen Adresse des Spenders. Rückfragen beantwortet gerne Melanie Wricke vom Stadtmarketing unter [email protected] oder telefonisch unter 07261 / 404-172.
Das Stadtmarketing hat abgefragt, welche Skulpturen bei den Bürgern am besten ankommen. Dabei waren Mehrfachnennungen möglich. Als klarer Favorit mit insgesamt 154 Stimmen entpuppten sich dabei die beiden „Opas auf der Bank“ vor dem Gasthaus Linde in der Bahnhofstraße. Den zweiten Platz teilen sich die Polonaise vor der Dr.-Sieber-Halle und die „Tänzer“ in der Allee. Das Ergebnis der Umfrage fließt selbstverständlich in die finale Entscheidung der Stadt über den Erwerb einzelner Skulpturen ein. „Daneben gilt es natürlich auch zu berücksichtigen, welche Standorte für eine dauerhafte Installation geeignet sind“, ergänzt Albrecht. So kann der Vorplatz der Dr.-Sieber-Halle beispielsweise nicht dauerhaft als Ausstellungsfläche genutzt werden, um in seinen Nutzungsmöglichkeiten nicht „eingeschränkt“ zu werden.
Die Stadtverwaltung hat in ihrer Umfrage ganz bewusst Raum für Kritik an der Skulptureninstallation geschaffen. „Wir nehmen jede Kritik sehr ernst und wägen durchaus sehr sorgfältig ab, ob und wie Kunst im öffentlichen Raum zu Sinsheim passt“, erläutert Albrecht. Sehr vereinzelt gab es Stimmen, die die Alltagsmenschen in der Stadt rundheraus ablehnen. „Kunst ist stets subjektiv. Es wird keine Installation geben, die allen uneingeschränkt gefällt. Rund 90 Prozent rundum positiver Rückmeldungen sprechen jedoch klar dafür, dass die Alltagsmenschen gut zu Sinsheim passen“, fügt Albrecht an.
Vereinzelt wird die mangelnde Diversität der Skulpturen hinterfragt. Dass die Figuren alle weiß und überwiegend alt sind, sorgt bisweilen für Diskussionsstoff. „Ich orientiere mich in meiner Kunst an meiner eigenen Lebenswirklichkeit, an den Erfahrungen meiner Kindheit und an meiner Generation“, erklärte Christel Lechner bei der Ausstellungseröffnung vor der Dr.-Sieber-Halle. Und sie sei eben selbst durchaus „nicht mehr ganz jung“, fügte sie, Jahrgang 1947, augenzwinkernd hinzu.
Die Stadt Sinsheim betont ausdrücklich, dass die Installationen in der Stadt entschieden inklusiv verstanden werden wollen. „Wer immer die Figuren entdeckt und betrachtet, ist angehalten, gerne selbst Teil der Szene zu werden“, heißt es dazu aus dem Stadtmarketing. „Gleich welcher Herkunft oder Hautfarbe, welchen Alters oder Geschlechts. Die Ausstellung ist jedem zugänglich, ob groß, klein, dick oder dünn, für Menschen mit Behinderung und ohne.“
Der Erwerb der Skulpturen zum dauerhaften Verbleib in Sinsheim ist auch von den finanziellen Mitteln abhängig. Die Stadt ist sehr dankbar und überwältigt von der großen Spendenbereitschaft. Daneben kommen für den Erwerb Gelder aus dem Landeszuschuss zum Einsatz, die der Stadt zweckgebunden für die Heimattage zur Verfügung stehen. Die Sonderausstellung wurde im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg 2020 in Sinsheim realisiert und konnte dank der anhaltenden Treue des Premiumsponsors, der Volksbank Kraichgau, auch nach Absage der Heimattage umgesetzt werden.
Eine finale Entscheidung über den Ankauf von Skulpturen trifft in letzter Instanz der Gemeinderat. Zunächst werden planmäßig alle Skulpturen nach Ende der Sonderausstellung am 26. Oktober abgebaut. Jene, die die Stadt erwirbt, kehren im neuen Jahr nach Sinsheim zurück, nachdem sie zuvor in der Werkstatt der Künstlerin aufgearbeitet werden.
Quelle: Stadt Sinsheim