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Altern im vertrauten Wohnumfeld

25. Mai 2021 | Allgemeines, Das Neueste

Kreisseniorenplanung 2017 bis 2027 für den Rhein-Neckar-Kreis veröffentlicht

(zg) Der demografische Wandel erfordert eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik und eine strukturierte Planung. Dabei steht die kommunale Seniorenplanung in Anbetracht des sozialen und demographischen Strukturwandels vor großen Herausforderungen. Die Stadt- und Landkreise haben die gesetzliche Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass künftig soziale Dienste und Einrichtungen für Senioren ausreichend und in erforderlicher Qualität zur Verfügung stehen. „Bereits vor über zwei Jahren hat der Rhein-Neckar-Kreis die Bedeutung dieses Themas erkannt und mit der Unterstützung und Expertise des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) einen umfassenden Kreisseniorenplan erstellt“, erläuterte Landrat Stefan Dallinger und sagte weiter: „Dabei war es mir persönlich wichtig, dass die Seniorinnen und Senioren möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld verbleiben können.“ Die Kreisseniorenplanung auf Landkreisebene gebe dabei einen Rahmen vor, in dem sich zukünftige Entwicklungen bewegen sollen.

Nun ist die Kreisseniorenplanung für den Rhein-Neckar-Kreis in einem strukturierten Verfahren und engmaschigen Entwicklungsprozess am 12. Mai 2021 der Politik, Verbänden, Kommunen, Vertreterinnen und Vertretern ambulanter, teilstationärer und stationärer Anbieter und weitere Fachleute aus dem Seniorenbereich in einem digitalen Format präsentiert worden. „Der Kreisseniorenplan ist ein gelungenes Werk. Ich freue mich sehr, dass wir damit unseren Landkreis zukunftsweisend altersgerecht gestalten können“, so Stefan Dallinger. Er dankte allen Akteuren, die in den vergangenen zwei Jahren an der Erstellung des Plans mitgewirkt und mit ihrem Engagement den umfangreichen Planungsprozess begleitet haben. Zudem stellte er klar, dass das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis nun auf Grundlage der konkreten Handlungsempfehlungen der Kreisseniorenplanung in einen Umsetzungsprozess gehen wird, um die Lebensbedingungen der Seniorinnen und Senioren im Rhein-Neckar-Kreis positiv weiterzuentwickeln.

Der Institutsdirektor des Instituts für Gerontologie der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg, Prof. Dr. Andreas Kruse, lobte in seinem Vortrag „Selbst- und Weltgestaltung im Alter: Eine moderne Form der Daseinsvorsorge und Subsidiarität“ die Kreisseniorenplanung für den Rhein-Neckar-Kreis und betonte, diese sei nicht nur inhaltlich überzeugend, sondern auch die methodische Vorgehensweise sei sehr gelungen. Außerdem sei die Partizipation der Expertinnen und Experten eine wichtige Grundlage in der Kreisseniorenplanung des Rhein-Neckar-Kreises. In seinem Beitrag blickte Prof. Dr. Kruse auf die Lebenswelt älterer Menschen und konstatierte: „Das Wichtigste ist die Frage der sozialen Integration und der sozialen Partizipation.“

Beim Planungsprozess sowie bei der Erstellung der Kreisseniorenplanung wurde der Rhein-Neckar-Kreis vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) unterstützt. Bei der Abschlussveranstaltung stellten Bettina Ghiorghita vom KVJS und die Kreisseniorenplanerin des Rhein-Neckar-Kreises Helen Holzhüter den Inhalt, den Entwicklungsprozess sowie die formulierten Handlungsempfehlungen der Kreisseniorenplanung vor. Ziele des Planungsprozesses waren, eine umfassende Beteiligung und Lebensbereiche älterer Menschen zu berücksichtigen, Lebensqualität und ein Altern in vertrautem Wohnumfeld zu ermöglichen, die Versorgung älterer Menschen in den Fokus zu nehmen sowie zukünftig sicherzustellen, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der lokalen Strukturen zu leisten und die veränderten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

Bereits Anfang des Jahres 2021 hatten die Bürgerinnen und Bürger des Kreises die Möglichkeit, sich beim Fotowettbewerb für das Titelbild des Kreisseniorenplans zu beteiligen. „Wir waren begeistert von den zahlreichenden Einsendungen“, so die Kreisseniorenplanerin. „Am Ende haben wir uns für vier Siegerfotos entschieden, die nun als Collage das Titelbild zieren.“ Bereits im Vorfeld der digitalen Veranstaltung gratulierte Sozialdezernentin Silvia Kempf den Siegerinnen und Siegern des Fotowettbewerbs persönlich. Alle Fotos wurden bei der Abschlussveranstaltung präsentiert. Der Leiter des Amtes für Sozialplanung, Vertragswesen und Förderung, Fabian Scheffczyk, dankte allen Personen, die ein Foto eingesendet haben, und gratulierte den Siegerinnen und Siegern des Fotowettbewerbs.

Weitere Informationen:

Die Kreisseniorenplanung ist eine aktuelle Bestandsaufnahme der Angebote und Versorgungsstrukturen für die Seniorinnen und Senioren im Rhein-Neckar-Kreis. Für die kommenden Jahre wurden konkrete Handlungsempfehlungen für eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Strukturen und Angebote erarbeitet.

Die zentralen Themen der Kreisseniorenplanung beziehen sich auf folgende Handlungsfelder:

  • Demografische Entwicklung und Daten zur Lebenssituation älterer Menschen
  • Leben und Wohnen im Alter, Infrastruktur und Mobilität
  • Gesundheitsversorgung
  • Unterstützung für das Wohnen zu Hause
  • Dauerpflege und Vorausrechnung von Pflegeleistungen
  • Besondere Bedarfe und inklusive Gemeinde
  • Steuerung, Kooperation, Koordination und Vernetzung

Aus den unterschiedlichen Themen erschließen sich differenzierte Erkenntnisse für die zukünftigen Planungen für den Seniorenbereich. So lässt sich im Rhein-Neckar-Kreis unter anderem feststellen, dass es mit barrierefreien Wohnungen für Seniorinnen und Senioren, Betreuten Wohnanlagen, Mehrgenerationenwohnen oder ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Unterstützungs- und Versorgungsbedarf schon heute bereits unterschiedliche Wohnangebote für ältere Menschen gibt.

Die Handlungsempfehlungen zeigen den Handlungsbedarf in den vielfältigen Handlungsfeldern der Lebenswelt älterer Menschen im Rhein-Neckar-Kreis auf. Es sind insgesamt 118 Handlungsempfehlungen.

Wer sich detailliert mit dem Kreisseniorenplan für den Rhein-Neckar-Kreis beschäftigen möchte, findet diesen unter www.rhein-neckar-kreis.de/kreisseniorenplanung.

Quelle: Silke Hartmann

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