(zg) Das Walldorfer Waldstadion war am Samstag, 20. Juni 2015, Austragungsort des 1. Länderspiels im Amputierten-Fußball auf deutschem Boden. Die Begegnung Deutschland vs. Belgien endete mit einem 3:2 für Deutschland. Alles, was zu einem Länderspiel gehört, war da: Die belgische und die deutsche Flagge, Einlaufkinder an der Seite der Spieler und natürlich die Nationalhymnen.
Nach dem Anpfiff ging das Spiel rasant los und die rund 250 Besucher im Stadion zogen begeistert mit. In der Spielaufstellung 7 gegen 7 überzeugten beide Mannschaften in punkto Einsatz, Schnelligkeit und mit präzisen Pässen. In der Halbzeit stand es 0:2 für die Gäste aus Belgien. Was Trainer Michael van de Löcht in der Halbzeit gesagt hatte, blieb sein Geheimnis – aber in der zweiten Halbzeit führten zwei Tore von Offensiv-Spieler Christian Heintz zum Ausgleich und Juri Ehret schoss das entscheidende Tor zum Sieg.
Für die meisten Besucher war es das erste Mal, dass sie das rasante Fußballspiel mit Krücken gesehen haben. Alle waren beeindruckt vom Können der Spieler und feuerten kräftig mit an.
Anton Nagl, 1. Vorsitzender von Anpfiff ins Leben e.V,. hat den Tag, die Stimmung und das Spiel sehr genossen: „Das war sensationell – das gesamte Publikum war begeistert. Die Stimmung war besser als bei so manchem Spiel im regulären Liga-Betrieb.“ Sehr zufrieden war auch Diana Schütz, Koordinatorin von „Bewegungsförderung für Amputierte“: „Ich habe so sehr mit der Mannschaft mitgefiebert – bei jedem Tor hatte ich Gänsehaut.“ Die Besucherzahl und deren Begeisterung haben sie ebenfalls beeindruckt. Unter den Zuschauern befanden sich auch der Hauptsponsor des Amputierten-Fussballs, die Unternehmensgruppe adViva, sowie zahlreiche amputierte Teilnehmer aus anderen Sportarten.
Ziel ist ein eigener Ligabetrieb
Gleich am darauffolgenden Sonntag gab es eine Möglichkeit der Revanche für die Belgier. Denn im Rahmen der Eröffnung eines neuen „Anpfiff ins Leben“-Jugendförderzentrums in Heidelberg erfolgte das Rückspiel. Letztlich setzte sich aber auch hier das deutsche Team wieder mit 3:2 Toren durch.
„Das war ein vielversprechender Auftakt in der Metropolregion Rhein-Neckar. Wir hoffen damit unserem Ziel, einen Ligabetrieb für amputierte Fußballspieler mit aufbauen zu können, einen Schritt näher zu kommen“, gab Diana Schütz ihrer Hoffnung Ausdruck, die aufstrebende Sportart weiter etablieren zu können.
Quelle: Anpfiff ins Leben e.V.