Am Samstag kommt der VfB Stuttgart in die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Das badisch-württembergische Derby am Valentinstag wird um 15.30 Uhr angepfiffen. Vor der Partie stellten sich Cheftrainer Markus Gisdol und Kapitän Andreas Beck auf der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag den Fragen der Medienvertreter.
Markus Gisdol über…
… den Gegner I
Es ist schwer begreiflich zu machen: Der VfB ist Tabellenletzter, aber gleichzeitig eine der besten Auswärtsmannschaften. Sie spielen auf fremdem Platz befreit auf. Im Normalfall stehen sie am Ende der Saison nicht unter den letzten Drei. Wir sind uns über die Qualitäten dieser Mannschaft schon sehr genau bewusst.
…. den Gegner II
Mit Geoffroy Serey Dié steht dem VfB vielleicht schon gegen uns ein neuer Spieler zur Verfügung. Zudem gab es in den vergangenen Spielen bei den Stuttgartern in Abwehr und Angriff viele personelle Wechsel. Ebenso wie beim System – mal war es ein 4-1-4-1, mal ein 4-2-3-1. Dass ich Huub Stevens ganz gut kenne, hilft ein wenig, aber es bleiben Fragezeichen.
…das Personal
Eugen Polanski wird nach seiner fünften gelben Karte im Spiel gegen Wolfsburg fehlen. Darüber hinaus plagen uns einige Sorgen: Tobias Strobl hat Oberschenkelprobleme und kann deshalb frühestens am Freitag mit der Mannschaft trainieren. Aber sicher ist das noch nicht. Zudem haben wir einen Teil der aktuellen Grippewelle erwischt – hinter Adam Szalai und Kevin Volland stehen große Fragezeichen. Auch Sven Schipplock hatte mit seiner Angina einen Rückschlag.
…die sportliche Situation I
Insgesamt haben wir in den Spielen nach der Winterpause vielleicht immer wieder den letzten Schritt nicht gemacht, weil die Spieler geglaubt haben, sie hätten unser System voll verinnerlicht. Das ist eine unterbewusste Sache, weil keiner in dieser Mannschaft absichtlich zurückschaltet. Aber mit 99 Prozent gewinnt man in der Bundesliga kein Spiel. Darüber haben wir viel gesprochen und wir haben auch die Trainingsinhalte etwas verändert.
… die sportliche Situation II
Die Gegentore fielen zuletzt zu leicht. Das müssen wir abstellen. Dieses eine Prozent fehlt auch in der Offensive. Wir haben uns nicht nur gegen Wolfsburg viele Chancen erspielt. Es fehlt ein bisschen etwas, um den Ball mal wieder über die Linie zu drücken.
… den Gegner I
Huub Stevens legt sehr großen Wert auf Organisation und Defensive. Wir werden die Taktik des VfB noch genau anschauen, aber für mich stellt es sich so dar, dass sie oft mit einem Fünfer-Mittelfeld spielen, in dem die Außen gelernte Verteidiger sind. Deshalb wird die Partie sicherlich kein offener Schlagabtausch, sondern ein Geduldsspiel und ein Abnutzungskampf. Der VfB wird auf Standards und gezielte Konter setzen.
…die sportliche Situation I
Wir haben uns natürlich einen anderen Start in die Rückrunde gewünscht. Diese Woche haben wir genutzt, um viel und intensiv an bestimmten Inhalten zu arbeiten und wir haben natürlich auch viel miteinander gesprochen. Nun geht es darum, dass wir es endlich wieder auf den Platz bringen.
… die sportliche Situation II
Wir wollen uns das Spiel wieder erarbeiten und erkämpfen. Wir müssen nicht brillieren, sondern Ergebnisse liefern. Das steht im Vordergrund. Wir hatten auch unter Markus Gisdol schon Rückschläge – bisher haben uns dieser aber nie umgeworfen. So soll es auch diesmal sein. Mit einem Erfolg kommt auch das Selbstverständnis in den Aktionen zurück. Insgesamt wollen wir unsere Vorrunde bestätigen. Für uns selbst, aber auch für die Fans, die uns großartig unterstützen.
Die bisherigen Duelle:
Lange sah es im badisch-württembergischen Vergleich für die TSG nicht gut aus. In den ersten fünf Bundesliga-Jahren konnte „Hoffe“ keine Partie gegen den VfB gewinnen. Seither schaut man im Kraichgau lieber auf die Bilanz. In fünf Spielen gab es drei Siege und zwei Niederlagen. Das letzte Unentschieden zwischen beiden Teams ist mehr als vier Jahre alt. Mit Freude blicken die TSG-Fans auf die vergangenen beiden Duelle – in der Rückrunde 2013/14 gab es einen 4:1-Heimerfolg und in der Vorrunde 2014/15 setzte sich „Hoffe“ mit 2:0 in Stuttgart durch.
Die Form des Gegners:
Der VfB kommt in der Rückrunde auch noch nicht richtig in Gang. Einen Punkt aus drei Spielen holte das Team von Trainer Huub Stevens. Nach 20 Spieltagen bedeutet das Tabellenplatz 18. Zuletzt blieben die Schwaben in vier Spielen nacheinander ohne eigenen Treffer. Vorsicht ist dennoch geboten – denn auswärts spielen die Stuttgarter sehr viel besser als Zuhause. 13 der bisher 18 Punkte wurden in der Fremde geholt, dabei erzielte die Mannschaft 16 Tore. Nur der FC Bayern war auf gegnerischem Platz gefährlicher.
Das Schlüsselduell:
„Offense wins games, defense wins championships“, ist eine der am meisten gebrauchten Floskeln des US-Sports. VfB-Trainer Huub Stevens hat sie schon vor vielen Jahren unwiderruflich ins Fußballdeutsche übersetzt – „Die Null muss stehen“, ist das Credo des Niederländers, der in seiner langen Trainerlaufbahn durchaus den einen oder anderen Titel gewann. Getreu seiner Maxime betont er auch in Stuttgart die Defensive. Für die TSG wird es also darum gehen, die richtige Balance zu finden. Einerseits muss der Schlüssel zum VfB-Abwehr-Tresor gefunden werden, andererseits muss man Konter über Spieler wie Timo Werner, Moritz Leitner oder Martin Harnik unterbinden. Gefragt wird also vor allem die TSG-Zentrale sein, die bekanntlich ohne den gesperrten Organisator Eugen Polanski auskommen muss.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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