Güterverkehr hat 2016 stärker zugenommen als der Pkw-Verkehr
Der Straßenverkehr nimmt in Baden-Württemberg weiter zu. Rechnerisch hat 2016 jeder Einwohner Baden-Württembergs etwa 7 328 Kilometer (km) und damit 16 km mehr als 2015 mit dem Pkw zurückgelegt.
Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Landesamtes, wurden im Jahr 2016 mehr als 94 Milliarden (Mrd.) km mit Kraftfahrzeugen zurückgelegt. Dies sind rund 1,4 Mrd. km (1,5 %) mehr als 2015 und ca. 6,3 % mehr als im Jahr 2010. 85 % der Jahresfahrleistungen (ca. 80 Mrd. km) entfallen auf den Pkw-Verkehr, der 2016 um 1,3 % zunahm. Die Jahresfahrleistungen der schweren Nutzfahrzeuge sind gegenüber dem Vorjahr sogar um 2,0 % gestiegen. Ihr Anteil an den jährlichen Kilometerleistungen im Land beträgt knapp 6,8 %. Ein besonders starker Anstieg der Fahrleistungen ist bei den leichten Nutzfahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von kleiner als 3,5 Tonnen zu verzeichnen. Gegenüber 2015 nahm deren Fahrleistung um 4 % zu, gegenüber 2010 um 54 %. Insgesamt sind die Fahrleistungen des Güterverkehrs im Vergleich zu 2015 um ca. 3 % angestiegen.
Die Gründe für die anhaltende Zunahme der Pkw-Fahrleistungen sind vielfältig. Zu nennen sind zunächst die weiter ansteigende Bevölkerungszahl (+1,1 %) und die Zunahme der Zahl privater Haushalte (+0,8 %). Neben der Bevölkerung ist auch die Pkw-Dichte, das heißt die Zahl der im Land zugelassenen Pkw je 1 000 Einwohner gewachsen (von 572 auf 576).
Auch die niedrigen Kraftstoffpreise dürften die Entwicklung begünstigt haben. Gegenüber dem Jahr 2015 gingen die Verbraucherpreise für Diesel um 8,2 % und für Superbenzin um 6,9 % zurück. 52 % der gesamten Pkw-Fahrleistungen werden von Diesel-Pkw erbracht. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen deren Fahrleistungen um 2,7 % zu, während die der Otto-Pkw nahezu konstant geblieben sind (−0,1 %).
Die Zunahme der Fahrleistungen der schweren Nutzfahrzeuge ist vor allem durch die gute Konjunkturlage bedingt. Die deutliche Steigerung der Jahresfahrleistungen der leichten Nutzfahrzeuge ist auf den stark wachsenden Markt der Paket- und Kurierdienste zurückzuführen.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg