(zg) In Baden‑Württemberg stieg 2016 die Zahl der Erwerbstätigen jahresdurchschnittlich um 79 900 auf 6,16 Millionen. Damit erreichte die Erwerbstätigkeit zum sechsten Mal in Folge ein neues Rekordniveau. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden stieg um 71 Millionen Stunden auf 8,37 Milliarden Stunden und erreichte den dritten Höchststand in Folge. Zu diesen Ergebnissen kommt das Statistische Landesamt nach Auswertung der neuesten vorläufigen Berechnungen des »Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder«. Der prozentuale Zuwachs der Erwerbstätigenzahl lag mit 1,3 Prozent etwas über dem Deutschlandwert (+1,2 Prozent), der des Arbeitsvolumens mit 0,9 Prozent im Bundesdurchschnitt.
Wie die Analyse der Einflussfaktoren ergab, war für den Zuwachs an geleisteten Arbeitsstunden die positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit ausschlaggebend. Die Zahl der Arbeitnehmer, die gut 90 Prozent aller Erwerbstätigen umfassen, nahm um 1,6 Prozent und damit überdurchschnittlich stark zu. Unter den Arbeitnehmern stieg die mit Abstand größte Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sogar um 2,1 Prozent auf 4,45 Millionen.
Dass die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden prozentual weniger stark zugenommen hat als die Erwerbstätigenzahl, hat mehrere Gründe. Eine Ursache hierfür ist, dass der Zuwachs der Zahl der in Vollzeit tätigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 1,5 Prozent nicht einmal halb so stark ausfiel wie bei den Kolleginnen und Kollegen, die in Teilzeit arbeiten (+4,0 Prozent). Der vergleichsweise starke Zuwachs an Teilzeitbeschäftigten dämpft die positive Entwicklung des Arbeitsvolumens der Erwerbstätigen, da die Teilzeitbeschäftigten vertraglich einen geringeren Arbeitsumfang haben als Vollzeitbeschäftigte. Ein weiterer Grund liegt in dem Rückgang der Selbstständigen einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen auf nunmehr 580 000 (−1,2 Prozent). Bei einem Rückgang der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen sinkt das Arbeitsvolumen überproportional stark, da in dieser Erwerbstätigengruppe die Pro-Kopf-Arbeitszeit besonders hoch ist. Mit durchschnittlich 1 960 Stunden pro Kopf lag die jährlich geleistete Arbeitszeit spürbar höher als bei den Arbeitnehmern, die im vergangenen Jahr auf ein Jahrespensum von durchschnittlich 1 297 Stunden je Arbeitnehmer kamen. Mit dem Fleiß der Beschäftigten hat die Entwicklung der geleisteten Arbeitsstunden der Erwerbstätigen dagegen nichts zu tun, da weder die Intensität noch die Qualität der geleisteten Arbeit berücksichtigt werden.