Einer von zehn Hugo-Häring-Landespreisen 2021 ging an Karlsruher Kirche mit Gemeindehaus
Karlsruhe/Baden-Baden. Die Karlsruher Petrus-Jakobus-Kirche hat am Freitag, 19. November, einen von zehn Hugo-Häring-Landespreisen 2021 verliehen bekommen. Der älteste Architekturpreis in Baden-Württemberg wird alle drei Jahre an Architektinnen und Architekten sowie Bauherrinnen und Bauherrn für ihr gemeinsames Werk vergeben.
(zg) Der Neubau der Petrus-Jakobus-Kirche mit Gemeindehaus in der Karlsruher Nordweststadt wurde im Jahr 2017 eingeweiht. 2020 gehörte er zu einem der 130 Bauwerke, die eine Hugo-Häring-Auszeichnung erhielten. Aus diesen wählte die Jury des Bundes Deutscher Architekten (BDA) – Landesverband Baden-Württemberg im September zehn Bauwerke für den Hugo-Häring Landespreis aus.
„Zu schützen und sich gleichzeitig zu öffnen, diesen Widerspruch verbindet die Petrus-Jakobus-Kirche mit Gemeindehaus in Karlsruhe auf so anregende Weise, dass sie architektonisch zeigt, wie es tatsächlich gehen kann mit dem neuen Leben im alten Glauben“, so die Jury in ihrer Würdigung. „Denn von außen wirken die beiden Gebäudekörper auf den ersten Blick geschlossen, geeignet also, um Schutz zu gewähren. Der zweite Blick macht dann sehr schnell klar, wie klug hier die Öffnungen gesetzt sind, wie sehr dieses Haus seine Umgebung und ihre Menschen willkommen heißen will.“
Der Preis wird gleichermaßen an den Architekten bzw. die Architektin und den Bauherrn verliehen. „Den großen Hugo-Häring-Landespreis für ein Projekt zu bekommen, ist für mein Team und mich etwas ganz Besonderes“, erklärt Architekt Peter Krebs. „Ein Kirchenneubau mit Gemeindehaus ist ein Projekt, das über die Kirchengemeinde hinaus eine Bedeutung für den Stadtteil entfaltet. Das Ergebnis war auch aus unserer Sicht nach dem gewonnenen Wettbewerb nur möglich durch die gute und enge Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde und mit der Stadtkirche.“
Auch Pfarrer Wolfgang Scharf von der Petrus-Jakobus-Gemeinde freut sich über die besondere Auszeichnung und hebt die gute Zusammenarbeit mit dem Architekten hervor: „In Peter Krebs hatten wir einen Architekten, der es verstand, in gemeinsamen Gesprächen überzeugende Lösungen zu unterschiedlichsten Anforderungen für die künftige Nutzung von Kirche und Gemeindehaus zu entwickeln.“
Die Evangelische Petrus-Jakobus-Gemeinde in Karlsruhe entstand aus dem Zusammenschluss der beiden evangelischen Gemeinden Petrus und Jakobus in der Nordweststadt. Die Kirche mit Gemeindehaus ist eine von ganz wenigen Kirchen, die innerhalb der badischen Landeskirche in den letzten Jahren neu gebaut wurden. „Auch für uns als Landeskirche ist diese Auszeichnung etwas Besonderes“, erklärt Jürgen Schlechtendahl, Leiter des Kirchenbaus der Evangelischen Landeskirche in Baden. „Uns hat bei diesem Bauprojekt von Anfang an die Haltung geleitet: Wenn wir eine Kirche neu bauen dürfen, dann wollen wir die Gemeinde, die Mitglieder und die Menschen im Stadtteil breit beteiligen und zugleich einen Beitrag zur zeitgemäßen Architektur leisten. Wir sind allen Planerinnen und Planern und allen Verantwortlichen in der Pfarrgemeinde und dem Stadtkirchenbezirk sehr dankbar, diesen gelungenen Kirchenbau mutig und konsequent realisiert zu haben.“
Zur Preisverleihung erschien ebenfalls Band 13 der Reihe „Architektur in Baden-Württemberg“, in dem alle 130 ausgezeichneten Bauten dokumentiert sind.