Asbest, einst als vielseitiges Baumaterial gefeiert, hat sich als eine der größten Umweltgefahren des 20. Jahrhunderts entpuppt.
Das aus fasrigen Kristallen bestehende Mineral hat weitreichende Auswirkungen für die Gesundheit der Menschen, die damit in Berührung kommen, und die Ökosysteme. Die Risiken, die durch die Entsorgung von asbesthaltigen Materialien entstehen, dürfen nicht unterschätzt werden.
Ökosysteme in Gefahr
Wenn Asbestfasern beim Abbau von asbesthaltigen Materialien oder durch eine unsachgemäße Entsorgung in die Umwelt gelangen, können sie langfristige Schäden anrichten. Dringen die Fasern in Böden und Gewässer ein, gefährden sie die Lebensgrundlagen vieler Pflanzen- und Tierarten. Asbestfasern sind mikroskopisch kleine Partikel, die extrem widerstandsfähig und langlebig sind. Wenn Tiere und Pflanzen diese Fasern zum Beispiel mit dem Wasser aufnehmen, gelangen die Fasern in den Organismus und sammeln sich im Gewebe an. Bei Tieren kann das wie beim Menschen zu Atemwegsproblemen führen. Bei Pflanzen können die Fasern das Wachstum hemmen und die Zellstrukturen und Funktionen stören. Das wiederum beeinträchtigt unter anderem die Photosynthese. Eine der langfristigen Folgen für die Ökosysteme ist eine reduzierte Biodiversität. Langfristig gefährdet eine Asbestanreicherung die gesamte Stabilität und Funktionsfähigkeit der Ökosysteme.
Asbest sicher aufspüren
Auch mit Blick auf die Umwelt ist es daher wichtig, eine Asbestbelastung in Gebäuden zu entdecken und belastete Baustoffe fachgerecht zu entsorgen. Asbest lässt sich sehr einfach und schnell durch einen Asbest Test von Hausstaub und Proben der Baustoffe nachweisen. Dazu wird der Hausstaub mit einem Klebestreifen aufgenommen. Um asbestbelastetes Baumaterial aufzuspüren, werden Proben genommen. Für beides gibt es spezielle Testkits, die Asbest auch in kleinsten Mengen von 0,001 Prozent nachweisen können. Dazu werden die Proben in einem Labor mit Spezialverfahren untersucht. Die Ergebnisse liegen innerhalb weniger Tage vor.
In welchen Materialien kann Asbest vorhanden sein?
Bis in die 1990er Jahre wurde Asbest häufig in Zementmischungen verwendet, um Dachschindeln, Fassadenverkleidungen, Rohre und Platten herzustellen. Asbest war aufgrund seiner Haltbarkeit und Feuerbeständigkeit gerade in der Baubranche sehr beliebt. So wurde es auch als Isoliermaterial für die Dämmung von Gebäuden, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Rohre und Elektroleitungen eingesetzt. Auch in Bodenbelägen wie Vinylfliesen kann es noch immer enthalten sein. Darüber hinaus kam Asbest in Farben und Beschichtungen zur Anwendung, um etwa Anstriche feuerfest zu machen. Heute ist Asbest aufgrund seiner nachgewiesenen Gesundheitsrisiken in einigen Ländern verboten. Das betrifft die Herstellung, den Verkauf und die Verwendung asbesthaltiger Produkte. In anderen Ländern gibt es strenge Vorschriften für den Umgang mit Asbest sowie spezielle Programme zur Sanierung und Entsorgung von asbesthaltigen Materialien. In Deutschland wurde die Verwendung von Asbest in neuen Produkten und Baustoffen 1993 verboten. 1997 kam ein umfassendes Verwendungsverbot dazu. Seither ist die Herstellung, der Handel und die Verwendung von Asbest und asbesthaltigen Produkten grundsätzlich verboten.
Die Gefahr durch Asbest ist also immer noch gegeben. Wird Asbest durch einen Asbest Test nachgewiesen, ist es wichtig, mit äußerster Vorsicht und gemäß den geltenden Sicherheitsstandards zu handeln. In erster Linie sollte der Zugang zu den betroffenen Bereichen in einem Gebäude abgesperrt werden. Das Material darf nicht unnötig bewegt werden, damit keine Asbestfasern in die Luft gelangen. Experten raten, Fachleute oder Unternehmen hinzuzuziehen, die sich auf die Entfernung und Entsorgung von Asbest spezialisiert haben.