(zg) Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wird seit Jahrzehnten durch globale Handels- und Verkehrsrouten weltweit verschleppt und ist auf diesen Wegen auch nach Deutschland gelangt. In den vergangenen Monaten wurde die auffällig schwarz-weiß gemusterte Stechmückenart vermehrt auch in Heidelberg nachgewiesen.
Um eine weitere Verbreitung dieser lästigen und aggressiven Art zu verhindern, bittet das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises und das Institut für Dipterologie die Bevölkerung um aktive Mithilfe. Wer eine der auffällig schwarz-weiß-gemusterten Stechmücken entdeckt, sollte sich mit einer der Institutionen in Verbindung setzen. Erlegte Stechmücken können per Post eingeschickt oder auch direkt beim Gesundheitsamt abgegeben werden.
Die Asiatische Tigermücke ist eine sehr aggressive Stechmückenart, deren Weibchen auf der Suche nach einer Blutmahlzeit den Menschen auch am hellen Tag hartnäckig verfolgen. So kann es bei hohen Populationsdichten im Bereich menschlicher Siedlungen zu starker Belästigung, Einschränkung des Freizeitverhaltens und zur Verringerung der Lebensqualität kommen. Das Risiko einer Virenübertragung durch die Asiatische Tigermücke ist bei den kühleren klimatischen Bedingungen in Deutschland zwar geringer als in tropischen Bereichen, kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Eigentlich ist die Asiatische Tigermücke ein schlechter Flieger, welcher nur sehr kurze Strecken fliegt und sich daher aktiv nur sehr langsam ausbreitet. Jedoch kann die Art durch menschliche Aktivität selbst über größere Distanzen passiv verschleppt werden. Daher wurden in den letzten beiden Jahren Stichprobenkontrollen von typischen Massenbrutstätten der Asiatischen Tigermücke (Fried-höfe, Kleingartenanlagen, Siedlungsbereiche mit hohem Gartenanteil) in Heidelberg und in umliegenden Kommunen durchgeführt. Hierdurch sollten durch Verschleppung neu entstandene Populationen schnell erkannt werden, wodurch eine erfolgreiche Bekämpfung und vollständige Auslöschung einfach und schnell zu bewerkstelligen ist.
Aufgrund der geringen Flugdistanzen der erwachsenen Tiere sind kleine Populationen der Asiatischen Tigermücke bemerkenswert lokal begrenzt und schon in geringer Entfernung nicht mehr festzustellen. Eine Überprüfung aller relevanten Siedlungsbereiche kann aber nur mithilfe der Bevölkerung gelingen. Verschleppte kleine Populationen der Tigermücke können so möglichst früh entdeckt werden.
Hierbei ist eine negative Eigenschaft der Asiatischen Tigermücke wiederum unser Vorteil. Die Stechmückenart ist ein auch am hellen Tage äußerst aggressiv stechender Plagegeist, welcher ausgiebig seinen vermeintlichen Blutwirt verfolgt. Haben Weibchen erst einmal einen Menschen als Blutwirt erkannt, lassen sie sich kaum vertreiben und fliegen diesen immer wieder an. Durch ihre sehr markante schwarzweiße Färbung ist die Asiatische Tigermücke eine insgesamt sehr auffällige Stechmückenart. So lässt sich die Art mit etwas Aufmerksamkeit bei der Arbeit oder dem Picknick im Garten leicht bemerken.
Weitere detaillierte Informationen und mehrere Bilder zum leichteren Erkennen der Art sind auf der Internetseite www.heidelberg.tigermuecke.info zu finden.
Wem die auffällig schwarz-weiß gestreiften Stechmücken in seinem Umfeld auffallen, wird gebeten, die erlegte Stechmücke beim Gesundheitsamt in Heidelberg abzugeben oder den Fund, in einem kleinen Döschen oder Streichholzschächtelchen verpackt, direkt an das Institut für Dipterologie in Speyer zu schicken:
Institut für Dipterologie
Tigermückenmeldung Heidelberg
Georg-Peter-Süß-Str. 3
67346 Speyer
Gesundheitsamt Rhein-Neckar-Kreis
zu Hd. Frau Dr. Anne Kühn
Kurfürsten-Anlage 38-40
69115 Heidelberg
E-Mail: [email protected]
Quelle: Silke Hartmann