(zg) „Es liegt in der Verantwortung der Politik, dass auch in Zukunft ein Aufstieg durch berufliche Bildung möglich ist“, mahnte BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) stimmt dem heute verabschiedeten Sieben-Punkte-Programm zur Landtagswahl 2016 der Arbeitgeber und des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg in allen Punkten zu. Sie entsprechen den bereits im Juli vorgelegten Wahlprüfsteinen des Handwerkstages.
Damit der Aufstieg durch berufliche Bildung gelinge, müsse die Berufsorientierung die vielfältigen Karrierewege im Handwerk vermitteln, die Berufsschule für die Auszubildenden erreichbar bleiben, die Internatskostenzuschüsse müssten deutlich erhöht werden und das Unterrichtsdefizit in den Handwerksberufen radikal reduziert werden, forderte Vogel. „Warum etwa tendiert das Unterrichtsdefizit an den Gymnasien des Landes Richtung Null, während man in der beruflichen Bildung davon nur träumen kann?“ fragte der BWHT-Hauptgeschäftsführer.
Mit Blick auf den langsam auf Touren kommenden Wahlkampf kündigte Vogel an: „Wir werden die Parteien nicht nur daran messen, welchen Stellenwert sie der Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildung einräumen. Mit Lippenbekenntnissen werden wir uns nicht zufrieden geben.“ Konkret gehöre dazu auch, die Berufsschulklassen und die überbetrieblichen Ausbildungsstätten auf dem Weg in die Wirtschaft 4.0 zu begleiten und das vollzeitschulische Übergangssystem abzubauen. An allen Schularten gebe es ein großes Potenzial an handwerklichen Talenten. Diese Erkenntnis allein helfe nicht weiter, entscheidend sei, dass Jugendliche dann auch tatsächlich vermehrt eine duale Ausbildung beginnen. Aber auch das Handwerk sei sich seiner Verantwortung bewusst und setze sich dafür ein, dass der Aufstieg durch berufliche Bildung nicht nur für deutsche Jugendliche eine Option darstellt. Berufliche Bildung eröffne viele Perspektiven und sei eine echte Alternative zum Hochschulstudium: „Und das muss für alle gelten, egal wo jemand herkommt.“ Anders sei auch die Integration von Flüchtlingen nicht zu stemmen.
Quelle: Eva Hauser