Der Privatanlagen-Wettbewerb mit 6 privaten Anlagen auf der Faszination MODELLBAHN Mannheim 2020
Dr. Michael Giersberg: “Kleine Feldbahn” (Spur H0e)
Als Gleismaterial wurden die H0e-Feldbahngleise von PECO verwendet. Die Schwellen wurden den unregelmäßigen Formen der Feldbahnschwellen nachempfunden. In gesiebten und gewaschenen Ostseesand mit Weißleim-Wasser-Spüli-Gemisch wurden die Gleise eingeschottert. Die Gebäude stammen von AUHAGEN, VOLMER und WALTERS. Alle wurden verändert und farblich angepasst. Zur landschaftlichen Gestaltung wurden unterschiedlichen Materialien von Herstellen, aber auch aus der Natur eingesetzt. Kleinere Büsche und Bäume wurden selbst gebaut, mit Voliage überzogen und belaubt. Da die Anlage Feldbahncharakter haben soll werden entsprechende Fahrzeuge eingesetzt. Eigen- und Umbauten bilden die Basis der Lokomotiven. Es wird analog mit zwei aufgeteilten Stromkreisen gefahren. Damit kann ein abwechslungsreicher Betrieb durchgeführt werden. Auf der Rückseite gibt es ein kleiner Schattenbahnhof, wo ein Zugwechsel stattfinden kann. So können unterschiedliche Zuggarnituren fahren.
Wolfgang Stößer: „Hepsander Küstenbahn” (Spur H0e)
Der Hepsander Leuchttrum ist bekannt und beliebt, deswegen ist am Sonntag auch immer viel Trubel. Der Tag lädt zum Spazieren ein und viele Gäste nutzen das warme Wetter zum Baden. Im Bahnhofspavillon Kaffee trinken und bei Else leckeren Fisch kaufen. Die alten Triebwagen, liebevoll restauriert, ruckelt gemütlich über die alten Gleisen. Große und kleine Sommerfrischler steigen ein und aus.
Otto Gisch: “Gischuna” (Spur Ho und H0m)
Es handelt sich um eine Fantasieanlage, die in den schweizer Bergen angesiedelt ist. Sie spielt sich in der III/IV Epoche ab. Hier trifft Normalspur auf Schmalspur der rhätischen Bahn. Eine doppelspurige Carsystemanlage führt durch den Ort, verschwindet im Tunnel und kommt an anderen Stellen wieder zum Vorschein. Ein Auto kann an der Bushaltestelle parken. Die Anlage wird digital betrieben Bei der Regelspur wechseln sich 2 Züge im Schattenbahnhof ab und fahren in unterschiedlichen Richtungen. Die Schmalspurbahn ist mit einem Ausweichgleis im Bahnhof ausgestattet. Alle Häuser sind beleuchtet.
Heinz-Ulrich Grumpe: „Göhler Kleinbahn im Sommer 1961” (Spur H0e)
Es wurden handelsübliche Materialien verbaut. Die Getreideverladung stammt von Auhagen, die Fahrzeugwaage von Model Scene, das Trafohaus von Liliput, die Freileitung von Faller. Gleise sind von Roco, die Oberleitungen von Sommerfeldt sowie Eigenbau. Die Fahrzeuge entstanden alle im 3D-Druck auf Basis von Industrie-Fahrgestellen von MinitrainS und Roco. Die Loks fahren alle vorbildgetreu im Oberleitungsbetrieb. Der Zugverkehr läuft als Rangierbetrieb automatisch pendelnd, abwechselnd zwischen der Getriebeverladung und dem Hauptgleis. Das Straßenfahrzeug hat zugbeeinflusste Stoppstellen auf dem Feldweg und an der Getreideverladung. Zusätzlich stoppt es zeitgesteuert an der Fahrzeugwaage. Um Kollisionen am Bahnübergang zu vermeiden, löst ein Zug an den Endpunkten Getreideverladung und Hauptgleis die Fahrt des Straßenfahrzeuges aus.
Jürgen Tuschick: “Bahnhof Heinzenberg 1968” (Spur Z)
Es ist ein fast originalgetreuer Nachbau des Bahnhofes Heinzenberg von der ehemaligen Weiltalbahn. Das Empfangsgebäude entspricht dem Original, die Bahnsteiglampen entsprechen den der 50-60 Jahre. Der Betrieb wird möglich, Epochengerecht mit den Fahrzeugen, welche auf der Weiltalbahn fuhren, abgewickelt. Das Bahnhofsgebäude wurde nach original Bildern von Rainer Tielke als Bausatz entworfen. Erst vor Ort Recherchen und Aufnahmen wurden zusätzlich Details gefunden und der Hintergrund so fotografiert, dass er dem Original soweit wie möglich entspricht. Am Bahnhof befinden sich alle nötigen und damals vorhandenen Beschilderungen und Signaltafeln. Gefahren wird möglichst mit Fahrzeugen der Epoche III, 60er Jahre, die auch in Wirklichkeit gefahren sind. Alle Fahrzeuge sind mit Decodern von D&H/Velmo ausgerüstet. Geschaltet / gemeldet wird mit Eigenbaudecodern.
Heiko Wendler: West Bend Grain (Spur N)
Die Wettbewerbsanlage „West Bend Grain“ im Maßstab 1:160 zeigt eine kleine Getreidesilo-Verladeanlage im Nordosten der USA Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie wurde ohne konkretes Vorbild als „Inglenook“-Rangierpuzzle-Spiel für Arbeitspausen konzipiert und in einem beleuchteten Schaukasten mit Bühnenbild, angesetztem Fiddleyard und Präsentationsraum hinter dem Scenic Divider umgesetzt. Die Anlagen-Dimensionen (100 x 28 x 36 cm) sind durch Büroschrank-Innenmaße limitiert. Dessen Schiebetüren schützen die Anlage mit seltenem, frühwinterlichem Thema bei Spielpausen vor Licht und Staub. Bei Ausstellungen wird eine kleine Kassette rechts angesetzt, um die Hauptstrecke der normalspurigen Nebenbahn (Aufstellgleis) im Vordergrund zu verlängern bzw. Rollmaterial austauschen zu können. Die über eine kleine Brücke führende Hauptstrecke der Short-Line dient als Ausgangspunkt für das Rangierspiel. Eine Zuglok fährt mit einer kurzen Wagengarnitur ein, kuppelt ab und stellt mit möglichst wenigen Rangierfahrten über zwei Weichen (eine davon als platzsparende Segmentweiche ausgeführt) einen neuen Zug in einer zufällig bestimmten Reihenfolge für die Weiterfahrt zusammen. Dabei sind auch Waggons gem. auf den zwei Nebengleisen der Verladeanlage zu bewegen und ggf. auszutauschen. Abwechslung bietet dabei gelegentlich eine zweite Lokomotive. Gestellt und gekuppelt wird manuell. Die sehr leichte Anlage kann analog und digital betrieben werden. Für den Analogbetrieb sind Gleisabschnitte abschaltbar.
Quelle: Sascha Bürkel