Seit dem Jahre 1880 beobachtet diese heute mächtige Esche (Fraxinus excelsior) das Treiben im Hirschberger Gemeindewald.
Ihr Name „Holzmann-Esche“ kam zustande, nachdem sowohl Vater Heinrich Holzmann als auch Sohn Ludwig Holzmann in ihrer Zeit als Revierförster den Baum besonders gefördert haben. Wahrscheinlich wollten die beiden Förster, dass dieser schöne Baum möglichst dick wird. Sicherlich spielten dabei auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle, da der Baum durch einen von Handwerkern begehrten astfreien Stamm besticht. Nun ist die Esche aber zu so einer Besonderheit herangewachsen, dass sie die Nachfolger der Holzmann-Förster bestimmt nicht mehr ernten werden.
Heute ist die Holzmann-Esche 240 Jahre alt. Sie wächst an einer frischen Klinge auf sehr nährstoffreichem Lösslehm. In dieser langen Zeit hat sich der Baum zwar nicht vom Fleck bewegt, ist allerdings zu einem heute rund 40 Meter hohen und 126 Zentimeter dicken (das entspricht rund 4 Meter Umfang) Exemplar herangewachsen.
Leider ist es um die Zukunft dieses charakteristischen Baumes nicht sehr gut bestellt. Ein aus Asien stammender und bei Eschen inzwischen sehr weit verbreiteter Pilz (Hymenoscyphus fraxineus) setzt den Trieben in der Baumkrone zu. So wird die Holzmann-Esche zunehmend geschwächt und bekommt Schwierigkeiten sich gegen weitere Schädigungen durch Insekten und Pilze zu wehren. „Schade, dass es auch diese tolle Esche getroffen hat“, sagt Walter Pfefferle, der zuständige Revierförster. „Es gibt einige Eschen, die Resistenzen gegen den Pilz zeigen, darauf liegen nun die Hoffnungen der Förster den Erhalt der Baumart Esche. Leider gehört die Holzmann-Esche nicht zu diesen resistenten Bäumen.“ Tröstlich ist, dass bereits heute Kleinsäuger, Vögel und Insekten in Asthöhlen Unterschlupf finden. Auch falls der Baum in den nächsten Jahren absterben sollte, wird er noch viele weitere Jahre diesen und weiteren Lebewesen als Nahrungsquelle und Lebensraum dienen.
Die Holzmann-Esche steht gut erreichbar direkt am Lehrpfad des Naturparks Neckartal-Odenwald. Waldbesucherinnen und Waldbesucher, die diese Esche bestaunen möchten, finden Sie direkt am Waldweg am Marbächlein mit den Koordinaten 49°30‘2.2‘‘N 8°40’50.4‘‘E. Parkmöglichkeiten bestehen am Wanderparkplatz Leutershausen oder dem Parkplatz „Kunz‘sche Mühle“.
Quelle: Landratsamt RNK