(zg) Die EU-Kommission hat die Europäische Ausbildungsallianz (EAfA) erneuert. Diese vereint Regierungen und Interessengruppen mit dem Ziel, die Qualität, das Angebot und die Attraktivität von Lehrlingsausbildungen in Europa zu stärken und gleichzeitig die Mobilität von Lehrlingen zu fördern. Auch das baden-württembergische Handwerk unterstützt im Rahmen des Projekts „Go.for.europe“ Auszubildende dabei, Auslandserfahrungen innerhalb Europas zu sammeln. Nun ist der erste Auszubildende in diesem Jahr seit Beginn der Corona-Pandemie zu einem Praktikum nach Finnland aufgebrochen.
„Wir freuen uns sehr, dass nach langer Planung und viel Unsicherheit, ob Corona eine Ausreise unmöglich machen könnte, jetzt der erste Handwerks-Azubi nach Finnland reisen konnte – natürlich unter Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen. Diese wertvollen Erfahrungen im Ausland stärken die Motivation und erweitern den Horizont. Außerdem steigert das Angebot eines Auslandspraktikums auch die Attraktivität des Ausbildungsbetriebs und die Gleichwertigkeit der beruflichen zur akademischen Bildung insgesamt“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Bereits im Frühjahr sollte es für 33 Handwerksauszubildende mit Go.for.europe nach Irland, Spanien und Dänemark gehen. Doch dann kam Corona und innerhalb weniger Tage wurden Auszubildende heimgeholt und Ausreisen abgesagt. Mittlerweile sind Reisen wieder möglich, wobei die aktuellen Entwicklungen eng beobachtet werden. Dem jungen Orthopädietechnik-Mechaniker folgen in den nächsten Wochen sechs weitere Auszubildende nach Finnland und Dänemark. Ausreisen nach Irland sind ebenfalls in Planung. Reichhold: „Für das Handwerk ist Ausbildung ein Herzensanliegen. Selbst in diesen Krisenzeiten ermöglichen Handwerksbetriebe ihren Auszubildenden eine solche Erfahrung, das ist ein ganz starkes Zeichen.“
Go.for.europe ist ein landesweites Gemeinschaftsprojekt des Baden-Württembergischen Handwerkstags, des BWIHK und Südwestmetall, welches zu Auslandsaufenthalten in der Ausbildung berät und diese auch organisiert. Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Quelle: Marion Buchheit