(zg) Nach den vorläufigen Angaben der baden-württembergischen Handwerkskammern wurden im vergangenen Jahr rund 19.400 neue Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen. Das war ein leichtes Minus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiter zugenommen hat die Anzahl der Neuverträge von Geflüchteten.
„Das Handwerk sorgt mit seiner hohen Ausbildungsleistung für die Fachkräfte der Zukunft. Unsere Meister geben ihr Wissen an den Nachwuchs weiter und eröffnet ihm eine nachhaltige berufliche Perspektive. Trotzdem braucht das Handwerk Unterstützung bei der Gewinnung von Fachkräften – unter anderem durch eine gezielte Einwanderung, wie sie durch das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz geregelt wird“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Zum 31.12.2019 gab es exakt 19.382 neue Ausbildungsverträge im baden-württembergischen Handwerk. Der leichte Rückgang um 1,3 Prozent lässt sich insbesondere durch einen etwas geringeren Zuwachs von geflüchteten Auszubildenden erklären. Trotzdem stieg deren Zahl insgesamt weiter an. So gab es ca. 1.980 Neuverträge mit Personen aus einem der acht Asylzugangsstaaten (+Gambia), 240 mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2018 lag der Zuwachs allerdings noch bei über 500 Personen. Reichhold: „Die Zahlen zeigen zweierlei: Zum einen engagieren sich die Handwerksbetriebe nach wie vor enorm bei der Integration von jungen Geflüchteten. Dies sollten Politik und Gesellschaft anerkennen. Zum anderen lässt sich der Bedarf an Fachkräften nicht nur über diese Personengruppe decken. Deshalb muss das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab 1. März unbürokratisch und zügig angewendet werden. Es müssen in Drittstaaten Fachkräfte gewonnen, Berufsabschlüsse anerkannt, Fachkräfte bei Bedarf qualifiziert und vermittelt werden.“
Ein Drittel der Neuverträge aus den Asylzugangsstaaten stammte von Personen aus Syrien (628), ein gutes Viertel aus Afghanistan. Insgesamt waren 3.826 Personen mit einer solchen Staatsangehörigkeit in Ausbildung. Jeder fünfzehnte der rund 795.000 Beschäftigten ist Auszubildender, das sind ca. 48.000 Menschen.
Quelle: Marion Buchheit