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Ausgestorbene Innenstadt

2. Februar 2018 | Das Neueste, export-f, SPD

Unser  Fazit aus 3 Befragungen der Sinsheimer Bürger

(Info-Stände des Arbeitskreises-Sinsheim-Kernstadt SPD) zu dem Thema „ausgestorbene Innenstadt“

Unser Vorschlag für zukünftige Beteiligungen der Bevölkerung bei Vorhaben der Stadt sähe folgendermaßen aus

(zg) Die Innenstadt ist besonders wichtig, weil sie eine breite Nutzungsvielfalt bietet – vom Wohnen übers Einkaufen bis zum Restaurant-, Volkshochschul-, Kino- oder Veranstaltungsbesuch. Gleichzeitig stellt diese Vielfalt eine besondere Herausforderung dar, wenn den unterschiedlichen Wahrnehmungen und Ansprüchen Rechnung getragen werden soll. Mit dem unserem Entwicklungskonzept Burgplatz/Innenstadt soll ein solcher gesamtheitlicher Ansatz verfolgt werden. Die Aufgabe eines externen Stadtplanungsbüros ist dabei nicht, fertige Konzepte zur Diskussion zu stellen, sondern durch den Blick von außen und fachlichen Input Diskussionen anzuregen, die Ideen der Beteiligten aufzunehmen und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten anzubieten. Danach muss der Gemeinderat entscheiden und abwägen, was umgesetzt werden kann.

Unsere Veranstaltungen (Oktober 2016/Juni 2017/Juli 2017)boten den Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Sichtweise als Nutzer/Bewohner offen darzustellen, in einen Dialog mit uns zu treten, und am Ende vielleicht eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten.

Die Befragungen stießen bei den Bürgerinnen und Bürgern auf großes Interesse und eine hohe Akzeptanz. Dies ist vor allem an der Bereitschaft zu erkennen, auch offen gestellte Fragen –das sind Fragen ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten – ausführlich zu beantworten.

Obwohl die Fragebogen und damit das einzelne Interview manchmal sehr lang war, schilderten zahlreiche Gesprächspartner intensiv und ausführlich ihre Eindrücke zur Sinsheimer Innenstadt.

Die Befragten hatten klare Erwartungen bei einem Besuch der Sinsheimer Innenstadt dabei sind den Befragten zahlreiche Kriterien bzw. Eigenschaften der Innenstadt wichtig. Von besonderer Wichtigkeit für die Befragten ist, dass die Innenstadt attraktive Einkaufsmöglichkeiten in einer sauberen Umgebung anbietet. An eine attraktive Innenstadt werden zudem Anforderungen an die Optik des Stadtbildes und an eine gute verkehrsmäßige Erreichbarkeit gestellt. Zu den wichtigsten Anforderungen zählt auch das Gastronomieangebot in der Innenstadt. Eine attraktive Innenstadt zeichnet sich im Anspruch der Befragten auch durch ein sicheres Umfeld aus.

Insgesamt hat die Befragung jedoch gezeigt, dass die Sinsheimerinnen/Sinsheimer sich für ihre Stadt engagieren. Sie machen vielfältige Verbesserungsvorschläge, vor allem in Bezug auf die Infrastruktur und das Veranstaltungsangebot. Entsprechend wird auch die Durchführung der Bürgerbefragung insgesamt positiv bewertet.

Städtebauliche Aufwertung von Plätzen

Ein Stadtraum wird dann unverwechselbar und stellt eine „Persönlichkeit“ dar, wenn neben den Gebäuden auch der Raum vor den Gebäuden ein besonderes Gepräge hat. So entsteht Ambiente, Milieu und damit Identifikation der Einwohner mit ihrer „persönlichen Stadt“.

Die Idee der persönlichen Stadt führt uns zu den Plätzen in der Innenstadt.

Für den Handel und die Dienstleistungen in der Innenstadt sind nahe, gut erreichbare Parkplätze wichtig.

Plätze in der Innenstadt bedeuten aber mehr als nur „Parkplätze“.

Den Bürgern ist die Erlebnisqualität des Innenstadtraumes für die Bindung an ihre Innenstadt entscheidend. Sie ist auch maßgebend für die Bindung an die einzelnen Plätze. Die Menschen lieben am meisten die Plätze, wo sie sich mit dem Milieu der gesamten Situation identifizieren. Eine Integration der Bauten, Freiräume und Plätze zu einem Ensemble, zu einem Gefüge mit städteräumlicher und architektonischer Ausprägung ist hierfür der Weg.

 Für die Besucher der Innenstadt sollen die Plätze und offenen Räume keine Leerräume sein. Wir können unsere Plätze auch als Eingangstore und Trittsteine wahrnehmen, die örtliche Identitäten stärken, und auch als Inseln der Ruhe auf dem Weg durch die Stadt sein dürfen.

Plätze – die Butter auf dem Innenstadtbrot

Aber der Umgang und die Gestaltung des öffentlichen Raumes sind nicht nur Fragen von Ästhetik, Kommerz, Konsum oder die Beziehungen und Verbindungen von Gebäuden, sondern besonders der Begegnungen von Menschen. Es gilt, Möglichkeiten zu schaffen um sich zu zeigen, sich zu entspannen, sich zu unterhalten, Meinungen auszutauschen, sich zu versammeln und zu äußern bis hin zum Verteilen von Flugblättern oder Aufstellen von Infoständen.

Die Begegnungen von Menschen müssen über den kommerziellen Interessen stehen und sind bei der Nutzung und Gestaltung besonders zu berücksichtigen.

Bei steigender Lebenserwartung wird es in der alternden Gesellschaft vier Generationen geben, die Nutzer unserer Plätze sind.

Die lebendigen und kreativen Potenziale der Einwohner Sinsheims sind die tragenden Kräfte, die darüber entscheiden, wie die Plätze in unserer Innenstadt genutzt werden. Die Stadt Sinsheim sollte zur Steigerung der Qualität und Akzeptanz der Maßnahmen in der Öffentlichkeit, zukünftig den Dialog mit der Bürgerschaft suchen.

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