(zg) Die KLIMA ARENA ist um eine Attraktion reicher: Die zweite Sonderausstellung mit dem Titel „use-less – Slow Fashion gegen Verschwendung und hässliche Kleidung“ wurde am Wochenende eröffnet. Die interaktive und ganzheitliche Ausstellung, die von einem Team des Studiengangs Modedesign der Hochschule Hannover unter der Leitung von Prof. Martina Glomb konzipiert und gestaltet wurde, ist bis zum 7. Februar in Sinsheim zu sehen und zu erleben.
Kleidung ist nicht einfach „nur“ Kleidung. Durch Mode drückt sich der Mensch aus, definiert seinen individuellen Stil und zeigt auch dadurch seine Identität. In der Sonderausstellung, die mit der Vernissage am 21. August (Freitag) eröffnet wurde, erfahren die Besucherinnen und Besucher viele Fakten über den Kreislauf von Textilien. Wie entsteht Mode? Wie lässt sich Mode möglichst ressourcenschonend produzieren – und sieht dabei trotzdem chic aus?
Die Wanderausstellung, die zuvor in Bremen präsentiert wurde, ist unter der Regie von Modeschöpferin Martina Glomb und ihrem Team von Lehrenden, wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Studierenden des Studiengangs Modedesign der Hochschule Hannover gestaltet worden. „use-less“ hat eine doppelte Bedeutung, ist quasi Frage und Antwort zugleich. Es heißt „nutzlos“ oder „benutze es weniger“. Gezeigt wird, wie nachhaltige und zugleich schöne Mode („Slow Fashion“) entsteht und wie sie so entwickelt werden kann, dass Kleidungsstücke nicht in der Abfalltonne landen. Aus älteren Teilen kann etwas interessantes Neues entstehen.
„Bei Slow Fashion geht es gegen die Verschwendung und für eine Ressourcen-Schonung. Mit hässlicher Kleidung meinen wir etwas ganz anderes, als normalerweise darunter verstanden wird, nämlich dass Umwelt und Menschen bei ihrer Produktion leiden und nicht, was jemand als Geschmack empfindet“, erläutert Prof. Martina Glomb den Titel der Ausstellung, die bei den Rohstoffen beginnt und bei der Verwertung von Kleidungsstücken endet. Ein aktueller Trend ist die sogenannte „Zero Waste“-Mode, also eine Herangehens- und Produktionsweise, bei der keine Reste entstehen.
Die Ausstellung bezieht den Besucher direkt mit ein. Interaktive Stationen inspirieren dazu, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Die Exponate von „use-less“ ermöglichen eine Auseinandersetzung mit Ästhetik, Produktionsprozessen und Konsumverhalten. Der Weg der Kleidung in unsere Schränke wird erlebbar. „Trends ändern sich, Persönlichkeit und Attitüde bleiben“, sagt Prof. Martina Glomb. Die 60-Jährige arbeitete zwölf Jahre für die britische Stilikone Vivienne Westwood, die die Schirmherrschaft der Ausstellung übernommen hat.
„Wir freuen uns sehr, dass wir ‚use-less’ für die Klima Arena gewinnen konnten“, erklärt Dr. Bernd Welz, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger. „Wir sind überzeugt, dass die Besucherinnen und Besucher von unserer zweiten Sonderausstellung interessante Erkenntnisse gewinnen und profitieren werden“, erklärt Welz.
Der normale Betrieb der KLIMA ARENA mit vielen attraktiven Angeboten und dem speziellen Sommerferien-Programm für Familien mit Kindern läuft während der Sonderausstellung weiter.
Quelle: Joachim Klaehn