Deutsche Staatsangehörige ziehen 2018 seltener in die USA
Die Zahl der Deutschen, die Baden-Württemberg in Richtung Ausland verlassen hat, lag im Jahr 2018 bei rund 24 000. Deutlich höher war deren Zahl vor allem im Jahr 2008, als es im Südwesten immerhin noch über 31 000 »Auswanderer« gab (Schaubild 1). Zusammengenommen haben damit im Zeitraum von 2005 bis 2018 über 350 000 Baden-Württemberger mit einer deutschen Staatsangehörigkeit ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt, so das Statistische Landesamt.
Allerdings handelt es sich bei den Fortzügen von deutschen Staatsangehörigen sicherlich nicht immer um dauerhafte Umzüge im Sinne einer Auswanderung.1 Vielmehr ist ein Teil der Auslandsaufenthalte – etwa aus beruflichen Gründen – nur vorübergehend, denen nach einer gewissen Zeit eine Rückkehr nach Deutschland folgt. So zogen im Jahr 2018 immerhin etwas mehr als 18 000 deutsche Staatsbürger aus dem Ausland nach Baden-Württemberg zurück. Der Wanderungsverlust lag damit im vergangenen Jahr bei 5 600 Personen, im Zeitraum 2005 bis 2018 betrug das Minus gut 92 000 Personen.
Bevorzugtes Zielland war im Jahr 2018 – wie bereits in den Vorjahren – die Schweiz. In das südliche Nachbarland zogen per Saldo knapp 2 800 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Baden-Württemberg. Es folgten mit deutlichem Abstand Wanderungsverluste gegenüber Österreich (ca. −700) sowie Frankreich und Großbritannien (jeweils ca. −200). Dagegen zählten die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr nicht mehr zu den beliebtesten »Auswanderungszielen«; vielmehr war die Wanderungsbilanz Baden-Württembergs gegenüber den USA im Jahr 2018 sogar leicht positiv, während sie in den Jahren zuvor noch deutlich negativ war.
Die Abwanderung von Deutschen aus dem Südwesten in das Ausland war fast flächendeckend: Lediglich der Ortenau- und der Main-Tauber-Kreis konnten ein geringes Plus verbuchen. Am höchsten war der Wanderungsverlust in den Landkreisen Konstanz und Lörrach sowie in den Stadtkreisen Stuttgart und Freiburg im Breisgau . Bei den Landkreisen Konstanz und Lörrach entfielen aufgrund der Grenznähe rund drei Viertel der gesamten Abwanderung auf ein Minus gegenüber der Schweiz.